Pulverfass Türkei

Gehört zu Weltmeister. Teil I

Es knirscht - Erdbebengefahr in der Türkei

Megalomane Prachtbauten

Neben den ganzen geopolitischen, religiösen und ethnischen Problemen hockt die Region zudem auf einem geologischen Dampfkessel, denn eine der Hauptverwerfungslinien zwischen europäischer und afrikanischer Platte durchzieht das Marmara-Meer, führt also an Istanbul vorbei.

Der Stadt droht ein schweres Beben, denn seit denen von 1509 und 1766 herrschte Ruhe, obwohl es an der ganzen sonstigen anatolischen Verwerfung rumpelte. Das bedeutet, dass die Platten dort verhakt sind und bei genügendem Druck voneinander losschnellen werden. Wenn die Periode hier rund 250 Jahren betrüge, dann stünde grade etwas an. Das Beben von Gölcük und Ismit 1999 mit 19.000 Toten und 45.000 Verletzten war ein Vorgeschmack. Vielleicht will das Istanbuler Beben noch die Fertigstellung von Erdogans neuem, "erdbebensicheren" Tunnel unter dem Bosperus abwarten, die des weltgrößten Flughafens, die einer gewaltigen Moschee mit den höchsten Minaretten der Welt oder die der dritten Hängebrücke über den Bosporus? Die Standfestigkeit dieser erdoganschen Werke würde vom Beben getestet werden.
Es könnte auch Griechenland treffen, z.B. die Region um Ägion, wo eine Verwerfung das ganze Land, den Raum zwischen Peleponnes und den Festland spaltet.
Eine EU-Mitgliedschaft der Türkei, dank Erdogan erstmal wieder in weiterer Ferne, wäre eine weitere Katastrophe. Einmal würde sie den ganzen EU-Agrarhaushalt auffressen, ferner, und noch schlimmer, hätten wir plötzlich eine Außengrenze zu Syrien und anderen terrorgeplagten Regionen. ISIS (IS), Al Kaida und Genossen bräuchten nur über den "Zaun zu hüpfen". Wer, der einigermaßen bei Trost ist, wollte das? Nur Verrückte - oder Politiker - könnten das zulassen, weil mal wieder ein Prozent "Wachstum" einzuheimsen wäre und weil sie eh nur ein oder zwei Legislaturperioden gucken können. Jetzt im September wurde die türkisch-syrische (und kurdische) Stadt Kobane eingenommen.

Kalifornien samt Internet rutschen ins Meer

Rumsen könnte es übrigens auch in Kalifornien, wo bis zum März 2014 ebenfalls verdächtige Ruhe herrschte. Im Jahr 1906 verschoben sich die pazifischen und die amerikanische Platten sechs Meter gegeneinander, was zur Zerstörung San Franciscos führte, genau genommen großteils einfach dadurch, dass die Wasserleitungen brachen und die vielen Feuer nicht gelöscht werden konnten. Im Januar 1857 gab es das Fort-Tejon-Erdbeben, wo sich die Spannung mit einem Sprung von bis zu zwölf Metern entlud, was z.B. gut an Weidezäumen und Straßen dokumentiert wurde. Nur die dünne Besiedlung und damit einhergehend die geringen Schäden, sorgten für ein Vergessen. Ein Blick auf eine Karte Mittelamerikas verdeutlicht, dass und wie sich die Halbinsel Niederkalifornien in Mexiko (Baja California), vom Festland abgespalten hatte.
Wie auch immer: Beide Beben dürften schwere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und auch unser Leben haben. Die Gefahren sind wirklich, die Beben stehen an, nur weiß niemand wann, aber sie werden uns alle betreffen.
Hoffentlich wäre wegen Google und High-Tec-Konsorten nicht noch das Internet weg ...

Kaum geschrieben, so folgt gleich ein kleines Beben in Peru und in der Gegend San Franciscos. Schaden: Eine Millarde Dollar.

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Fortsetzung von Weltmeister, Teil I
Weiterer Teil: Atomfranzosen, Teil I. Teil III
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