Aquirierung von Süchtigen per Dampfern

Juul - Irre Fahrt auf Sucht-Dampfer

Marlboros Bauchlandung im Drogengeschäft 

Viereinhalb Milliarden Dollar in den Wind geschossen
Die Aquirierung von Süchtigen kostete Altria - den Konzern hinter der Marke Marlboro, eine Stange Geld. Er hatte im vergangenen Jahr erst 12,8 Mrd $ für eine 35-prozentige Beteiligung an Juul hingeblättert. Die größte Investition in der Geschichte des Drogenkonzerns. Werbung für Juul Dampfer

Die Suchtindustrie hat sich auf der Suche nach Ersatz für die immer stärker geächteten Zigaretten verrannt. Die Dampfer, die E-Zigaretten, hatte die Tabakkonzerne retten sollen. Anlässlich der neuesten Erkenntnissen in Amerika ist ein Ende dieses Schmuhs in Sicht. Und vielleicht auch gleich nicht nur dort, sondern auch hierzulande, wo weniger strittige und anscheinend schädliche Flüssigkeiten in den Dampfern enthalten sind. Vitamin-E-Azetat wird nun als Bösewicht ausgemacht. Die Dampfindustrie wittert Morgenluft.
Aber die Frage ist doch: Was haben irgendwelche fremden Substanzen in der Atemluft, in unserer Lunge, zu suchen? Obendrein auch noch Aromastoffe, Chemikalien, Erdöl also, und natürlich das suchterzeugende Nikotin.

In den USA sieht es z.Zt. so aus: 
Tyische Lungenerkrankungen über 2000 und über fünfzig Todesfälle. Gleichzeitig ist die Zahl der Krankheitsfälle, die mit dem Konsum von E-Zigaretten in Verbindung gebracht werden, laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC auf über 2051 angestiegen.

Nach einer Untersuchung im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) nuckeln bei uns immer mehr Jugendliche an den Dampfern. Zwischen 2014 und 2018 habe sich der Anteil der 16- bis 29-Jährigen, die jemals eine E-Zigarette versuchten, von 11 auf 20 Prozent fast verdoppelt. So wie es aussieht, werden Deutschland und eventuell auch weitere Länder die Gelegenheit ergreifen und Schluss machen mit der Vernebelung der Folgen einer Droge, die Freiheit und Abenteuer verheißen hatte.
Der erste Tote in Europa ist ein achtzehnjähriger Belgier, der einen Atemstillstands infolge schädlicher Substanzen von einer E-Zigarette erlitt. Das war die einzige Erklärung für seine schwere Lungenentzündung.

Nota bene: Drogen zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Bewusstsein verändern und der Süchtige sie eben nehmen MUSS, nicht von ihnen lassen kann.
Ute Mons, Deutsches Krebsforschungszentrum über die Dampfer: „Auch wenn E-Zigaretten deutlich weniger Schadstoffe enthalten als herkömmliche Zigaretten, sind sie gesundheitlich bedenklich und besitzen ein Abhängigkeitspotenzial – letzteres gilt insbesondere für Juul, die selbst bei Einhalten der gesetzlichen Vorgaben mit 20 Milligramm pro Milliliter sehr viel Nikotin enthält.“
Richtig, und zwar die Menge einer ganzen Zigarettenpackung.

Dass zwei Standford-Heinis, Adam Bowen und James Monsees, beide heute Milliardäre, ein derartiges Gift versprühen und eine ganze Generation verseuchen dürfen, ist unglaublich.
Im Spiegel Interview präsentieren sie sich auch noch als Wohltäter - "leider gibt´s da noch so ein paar unbedarfte Minderjährige, aber ansonsten bringen wir die Leute vom Tabak weg":
... jahrelang haben Sie an Juul getüftelt. Warum ist Ihr Produkt so ein Misserfolg geworden?
Monsees: Wow! (Denkt nach...) Wie kommen Sie auf diese Frage?
SPIEGEL: Ihr Unternehmen hat immer erklärt, Juul sei ein Produkt für Erwachsene, das Rauchern beim Aufhören helfen soll. Aber in den USA sind jetzt Millionen Kinder und Jugendliche, die nie geraucht haben, nikotinsüchtig: wegen Juul. Was ist falsch gelaufen?
Bowen: Ich meine, dass unser Produkt ein großer Erfolg ist. Seit unserem Start vor dreieinhalb Jahren haben wir Millionen Raucher dazu gebracht, auf Juul umzusteigen. Die US-Zigarettenverkäufe fallen um 8 Prozent pro Jahr, und das kann man klar mit den Verkaufszahlen von Juul verlinken.
Allerdings: Da wir so schnell gewachsen sind, gehören zu unseren Userkreis auch einige Minderjährige.

Hier Näheres und hier ein Link zu Diskussion bei der FDA, der amerik. Foods and Drug Administration

Weibliche Freiheitsfackeln

Zur Historie anlässlich des Todes von Robert Norris, Rancher aus Colorado, und einer der ersten "Marlboro Cowboys". Er wurde 90 Jahre, hatte tatsächlich aber nie geraucht. Der "Marlboro Man" war Schöpfung der Werbeagentur Leo Burnett aus Chicago im Jahr 1954. Sie machte die Zigarette auf Wunsch von Philip Morris "männlicher", weil viele Raucher die neuen Filterzigaretten als zu weiblich empfanden. Seit 1971 herrscht ein Verbot von Zigaretten-Werbespots im US-Fernsehen. Im Jahr 1999 wurde die Kampagne mit den "Marlboro Men" eingestellt.

A propos Frauen: Die rauchten anfangs nicht; das war regelrecht tabu. Laut Abraham Brill, dem damaligen führenden Freud-Schüler in New York, liegt der symbolische Mehrwert der Zigarette beim weiblichen Unbewussten im phallischen Symbolcharakter der Zigarette als Zeichen männlicher Macht. Qualmen war also Männer- und Machsache, bis ein gewisser Edward Bernay auftauchte, der die Erkenntnisse seines Onkels Sigmund Freud auf Werbung, Wirtschaft und Politik übertrug. Um das damals noch gängige Wort "Propaganda" zu vermeiden, erfand er den Begriff Public Relations. Er machte die United Fruit Company groß und brachte die Zigarette an die Frau. Wie? Nun, er staffierte eine Truppe von Frauen bei der Osterparade 1929 publikums- und werbewirksam als Frauenrechtlerinnen aus. Als sie von der Presse abgelichtet wurden, steckten sie sich eine an und erklärten die Glimmstengel zu Freiheitsfackeln (torches of freedom). Der Damm war gebrochen; diese befreienden Stengel wollten nur alle Frauen haben. Wieviele an dieser "Freiheit" gestorben sind, weiß man nicht ...

Hier noch ein paar weise Worte Bernays aus seinem Buch "Propaganda"n, (1928), zu finden bei Wiki:
„Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist.
Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen, funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen.
In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir durch eine relativ geringe Zahl von Personen beherrscht, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“

Niemand hat treffender beschrieben, was Politik ist.

Letzte Nachrichten aus der Welt der Vernebelung: Die US-Regierung hat viele - aber nicht alle Aromen - in E-Zigaretten verboten. Frucht oder Minze sind tabu. Das Mindestalter bei Dampfern wurde von 18 auf 21 Jahre angehoben. Neuseeland beschreitet einen ganz revolutionären Weg ...
In dem Land, von dem aus doch die ganz Welt bequalmt und vergiftet wurde, gibt es nun auch die erste Firma, den Konzern U-Haul mit 30.000 Mitarbeitern, der alle Raucher, also Rauch oder Dampf, bei Bewerbungen aussortiert. Immerhin, auch wenn´s wahrscheinlich wieder Prozesse wegen "Diskriminierung" von Gutmenschen oder Süchtigen zur Folge haben dürfte.

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