Elite-Uni öffnet sich
Auch Absolventen von Gesamtschulen erhalten eine Chance
Bündel an (Werbe-)Maßnahmen
Noch immer spricht man den Namen "Cambridge" in einem anderen Tonfall aus als "Pennymarkt" oder "Lidl". Schwingt nicht ein leichter Ehrfurchtschauder in der Stimme mit, wenn man die Universität der reichen Engländer erwähnt?
Zum achthundertsten Geburtstag möchte die Hochschule jedoch runter von ihrem hohen Ross. Obwohl nur sieben Prozent der britischen Schüler Privatschulen besuchen, stammen Cambridge-Studenten zu 41 Prozent aus eben diesen. Wie soll die Unileitung da dem Wunsch der Regierung entsprechen, mindestens 75 Prozent der Plätze mit Staatsschülern zu besetzen?
Einerseits hält der alte Name viele Gesamtschüler von einer Bewerbung ab. Die Abschaffung der Grammar Schools trug natürlich das Ihrige bei. Zudem galt es in normalen Familien nie als Selbstverständlichkeit, sich um einen Platz in Cambridge zu bewerben, ganz im Gegensatz zu reichen Familien. Letztere haben auch noch den Geldvorteil: Sie müssen ihre Hochschule nicht nach der Lage wählen, um möglichst lange günstig daheim wohnen zu können.
Nun plant die Elite-Universität gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um mehr Normalschüler an sich zu ziehen. So sollen nicht nur Noten eine Rolle spielen, sondern auch der soziale Hintergrund. Fremdsprachen hingegen verlieren ihren Rang als Aufnahmevoraussetzung.
In Kursen werden Lehrer dazu animiert, ihre Schützlinge zum Besuch von Cambridge aufzumuntern. Das zehn Pfund teure Bewerberformular wurde abgeschafft. Bei einem zu niedrigen Notendurchschnitt haben Schüler vielleicht bald die Chance, diesen in Cambridge aufzupolieren.
Außerdem möchte die Universität bald in englischen Seifenopern zu sehen sein. Na, wenn das nicht Lust auf mehr macht!
Es muss ja nicht immer gleich ein Studium in England sein. Vielleicht ist auch est mal ein Praktikum angebracht, um die sich die nötige Sprachpraxis anzueignen?
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