Theresa von Avila - lieber fromm und beten statt erster Mai und revoluzzen!
Der erste Mai - mit üblen Demos, Krawall und gewerkschaftlichen Aufzügen - pfui Deibel! - soll für uns ein Tag der Besinnung auf unsere christlichen abendländischen Werte sein. Erbauen wollen wir uns mit unseren Lesern durch unsere Lieblingsheilige, die Heilige Theresa von Avila, geschrieben auch so: Teresa, ohne "h".
Hier die Geschichte der Heiligen Therese: gelebt hat sie von 1515-1582, katholisch vom Scheitel bis zur Sohle, wie der Theologe Nigg vermeldet. Was sich in Reclams "Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten" so liest: "Mit höchster Standhaftigkeit überwindet sie schwere Krankheiten, Schmerzen und seelische Prüfungen, löst sich immer mehr vom irdischen Sein, um den Weg innerer Vollkommenheit zu beschreiten. Ihre Schriften bezeugen sie als eine besonders erleuchtete Mystikerin", kurz das allgemein übliche Pfaffengeschwätz, klingt andernorts ganz anders.
Lassen wir sie also leuchten, die Therese:
Bis zu ihrem vierzigsten Lebensjahr fand sie "keinen Genuss in Gott", sondern führte ein Leben voller Selbstanklagen. Dies derart übertrieben, dass selbst Geistliche vor ihrer Übergeschnapptheit und angeblichen Teufelbesessenheit warnten.
Nachdem sie lange Zeit keinen befriedigenden Beichtvater gefunden hatte, trat dann doch endlich einer in ihr Leben, mit dem sie "sehr lieb" umging und "einen häufigen wechselseitigen Verkehr" pflog, was der Mönch aber wegen Überbelastung nicht aushielt - unterhielt er doch noch eine weitere höchst unplatonische Beziehung - und so nach einem Jahr verblich.
Nun war der Teufel arg hinter ihr her und quälte sie derart, dass sie in die irrsten Verrenkungen und Zuckungen verfiel. Dank fleißigen Gebrauchs von Weihwasser und Kreuzzeichen zur Abwehr erhielt Beelzebub aber nicht, wonach ihm der üble Sinn stand. Das war nun Sache des Herrn, der ihr ab da des Öfteren erschien, ihr einen Verlobungsring ansteckte und sich nach und nach entblätterte, zunächst die Hände, dann das Gesicht und schließlich ganz, was sehr rücksichtsvoll war, denn alles auf einmal - sie "hätte es nicht ertragen". Nach dieser allmählichen Gewöhnung an göttliche Glieder geht's nun los. "Dem Herrn möchte sie die Feige zeigen", "die Fahne Christi wird ganz erhoben", "in jener inneren Tiefe" spürt sie "ein Feuerbecken" und einen "Stoß der Liebe", "eine sehr große Pein und einen durchdringenden Schmerz", "verbunden mit einer überaus großen Wonne". "Bis ins Mark dringt er ein", so dass sie vor Erregung schreit: "O Nahrung, die du mich erhältst". Bis "ins innerste Mark" wieder wird ihr "köstliche, lieblichen Geruch verbreitende Salbe eingegossen", quellen "Strahlen von Milch hervor", so dass die Arme schließlich völlig durcheinanderkommt und nicht mehr weiß, wer denn jetzt in wem steckt.
Auch mit den Pfeilen, Schwertern, Stoßdegen, und Lanzen hat sie's. Die, welche die meiste Pein und die höchste Wonne bereiten, sind die mit der rotglühenden Spitze.
Die Dame war zwar keine so gute Sportlerin wie die heilige Maria Magdalena dei Pazzi, die auf Auspeitschungen und Dornenstechereien stand und am 3.5.1592, dem Fest der Kreuzauffindung, den bisherigen Weltrekord im Hochsprung aufstellte. Sie machte nämlich einen neun Meter hohen Satz, schnappte sich ein Kruzifix, löste den heiligen Korpus, pflanzte ihn zwischen ihre Brüste und bot den Herrn den Nonnen zum Kuss.
Nein soweit reichte es bei der Heiligen Theresa nicht - immerhin schwebte sie in mystischer Trance mitunter eine halbe Stunde lang selig durch die Luft. Als Zeugen nennt der vorher erwähnte Theologicus Nigg Nonnen und "Damen der Gesellschaft" (nebenbei: "selig" ist ethymologisch im Englischen "silly". Warum wohl?).
Eine große Plage stellten auch ihre immer wiederkehrenden "großen Trockenheiten" dar, denen göttliche Ergüsse dann abhalfen. Der Herr ist wie ein Schwamm, "der ganz mit Wasser durchtränkt ist". An "Quellbächen des Bräutigams", "gebenedeiten Brunnen", die ihren "Lustgarten" bewässern, entzündet sich ihre Fantasie. Deutlich aber merkt sie wie die "Gewalt des Feuers mit einem Wasser gedämpft wird, das seine Glut vermehrt".
Soweit genug - eine ausführlichere Darstellung findet sich in Karlheinz Deschners unerreichtem Meisterwerk, "Das Kreuz mit der Kirche", auf (Heyne TB 780, 1974). Heute würde man diesem wegen des unauflöslichen Widerspruchs zwischen Trieb und geforderter Enthaltsamkeit - also letztlich wegen der Kirche - verrückt gewordenen Mädchen wohl eher zu einen netten Freund raten. Aber die Heilige Römisch-Katholische Kirche spricht solche armen Geschöpfe - heilig - was sonst?
Nota bene: Die Protestanten sprechen zwar niemanden mehr heilig, so dass viele meinen, sie würden gar nicht in ihrer Kirche existieren, aber tatsächlich gehören die bekannten Heiligen fest dazu. Im Glaubensbekenntnis heißt es: "Ich glaube ... an die Gemeinschaft der Heiligen".