Der Teufel nebenan
Bubendummheiten aus Heimweh und Weihnachtsküsse
Mixa - ein zweites St. Pölten? Suff, seltsamte Seminaristen, Waisenkinderbeklau
Aus gegebenen Anlass freuen wir uns, nachstehenden Artikel von 2003 behalten zu haben, es wird spannend. Hier ein höchst aufschlussreicher Artikel zu Herrn Mixa, danach die schon vergessenens Vorkommnissse in St. Pölten.
------------------
Letztes Jahr Sommertheater mit dem koksenden Rechtsanwalt (!) und Moralapostel Paolo Pinkel und zwangsverpflichteten, aber "naturgeilen Nutten", dieses Jahr ein vögelfreudiger, panikattakierter und ebenfalls schneeverseuchter, aber sich per "erotischer Inszenierung sexuell amüsieren", aber nicht bumsen wollender Kunstprofessor (1). Herrlich! Aber nicht genug; nun auch noch Kinderpornos im Priesterseminar und mehr.
Halten wir uns an die Säuger, denn wir zählen dazu:
Sie zeichnen sich u.a. durch zwei Triebe aus, Selbsterhaltungstrieb (Nahrungsaufnahme, Kampf, wenn´s ihnen ans Leder geht) und unverhüllte Sexualität. Dies deshalb, weil sie keine sexuelle Unterdrückung kennnen, kein Überich, keine gesellschaftlichen Konventionen, keinen Papst. Sie kennen fast nur Hier und Jetzt, kaum Vergangenheit, keine Zukunft, die über das Schlagen einer Beute hinausginge. Es überkommt sie, sie tun es, aber sie wissen nicht, was sie tun. Kein Karnickel, kein Hund, keine Maus weiß, was folgt, genausowenig wie irgendwas sonst in der Natur - Schnecken, Käfer, Bäume, Blumen. Und: sie tun es immer, wenn die Hormone es fordern, und nur ein Leittier kann das bei nachgeordneten Kollegen zeitweilig bis zur eigenen Entthronung gewaltsam unterbinden. Dennoch ist richtig - und wichtig - daß während ihrer Entwicklung keinerlei sexuelle Unterdrückung stattfindet.
Ersterer Trieb, die Selbsterhaltung, ist nicht abdingbar, zweiterer ist bei Menschen - und nur bei diesen - unglaublich verbiegbar bis zur völligen Verleugnung. Gleichzeitig macht er sie beherrschbar.
Triebe sind immer da, sie gehören zu uns, sie können nicht verschwinden. Gelingt es einer Institution, den Sexualtrieb zu verteufeln, Angst und ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, so ist klar, daß davon Betroffene stets schuldbewußt durchs Leben laufen, wovon diesselbe Institution sie periodisch wieder kraft Beichte und Absolution befreit, so daß der Spaß von neuem beginnen kann.
Abprallen tut dieser faule Zauber nur an Menschen, die nicht an ihn glauben. Voilà - ganz einfach.
Nebenbei: können solche Institutionen unbedarften, schlichten Gemütern weismachen, daß durch "Spenden" oder Übereignung ihres Besitzes Erlösung von ihren Sünden, ja sogar ein "ewiges Leben" erreichbar sei, so können besagte Institutionen verdammt reich werden ...
Individuen, die in der Kindheit entsprechende Schädigungen - in der Regel durch Unterdrückung frühkindlicher Regungen in der Familie - erlitten haben, zeigen oft ungewöhnliche Ausformungen von Sexualität oder Sexualscheu bis zur völligen Negation. Damit ist ihre Sexualtiät aber nicht "weg". Im Gegenteil: sie muß fortwährend niedergehalten werden; die Betroffenen sind geradezu von ihr "besessen", denn überall im Leben werden sie an Verbotenes erinnert. Der psychische Aufwand ist gewaltig. Abhilfe schafft nur Deckelung durch Verdrängung. Der harte Kern jeder Religion ist Sexualität. Religion ist verantwortlich für diese Schädigungen und bietet gleichzeitig vermeintliche Lösungen an. Die Katze beißt sich in den Schwanz. Das ist das Geschäft der Kirchen. Sexualität ist ihr Thema; nichts interessiert sie mehr als menschliche Vögelfreudigkeit. Jeder Katholik weiß, wonach die Pfaffen bei der Beichte forschen.
Wo sind dann eigentlich Sexualscheue, also solche mit mehr oder weniger tiefer Angst vor Sexualität, am besten aufgehoben? Wo wähnen sie sich in Sicherheit? Vielleicht da, wo es eigentlich gar keine Geschlechtlichkeit geben dürfte? In Kirchen, Sakristeien, Klöstern und Priesterseminaren etwa? Wobei anzumerken ist, daß Angst, Ekel sowie Interesse auf dasselbe hinauslaufen. Erstere schützen halt vor dem verbotenen Interesse, was die psychische Energie zur Unterdrückung sündiger Gedanken erheblich senkt.
Nur - Pech gehabt. In diesen vermuteten sicheren Refugien treffen ja nun ähnlich strukturierte Sexbesessene aufeinander; es wabbert geradezu nur so vor Libido und Homoerotik. Die Verdrängung klappt nicht mehr, die Atmosphäre wird zur Qual; irgendwann können sich die geheimen Wünsche Bahn brechen.
Ein Vertrauter Krenns hätte schon früh vor dem St. Pöltener "Priesterseminar als Freudenhaus für Homosexuelle" gewarnt. Dem Vatikan und der österreichischen Bischofskonferenz seien die Zustände zwei Jahren bekannt gewesen. Der apostolische Visitator, Bischof Klaus Küng, sagte der ARD, er sei auf eine "Mauer des Schweigens" gestoßen.
Ein Priesteramtsanwärter gab zu, in den vergangenen Jahren an "Sex-Festen" im Seminar teilgenommen zu haben: "Es gab homosexuelle Beziehungen zwischen Regenten und Seminaristen." Das Ganze sei "moralisch unterm Hund" gewesen.
Obwohl die katholische Kirche von ihren Priestern Keuschheitsgelübde verlangt und Homosexualität grundsätzlich als Sünde bezeichnet, entpuppte sich die Priesterschmiede von St. Pölten offenbar als Sündenpfuhl. Der zurückgetretene Leiter des Puff-Seminars, Ulrich Küchl, und sein Stellvertreter Wolfgang Rothe, Rechtsberater von Krenn, hausten monatelang mit ihnen anvertrauten Studenten zusammen, bis die Pfarrgemeinde bei ihrem Bischof intervenierte. Auf einer Fete ließ sich Rothe beim "innigen Zungenkuß" mit einem Studenten ablichten. Ein weiteres Bild zeigt eine Hand Seminarleiter Küchls auf dem Gemäch eines von ihm umarmten Studenten ruhend.
Der Vorsteher des Saustalls, Saufbruder und Ortsbischof Kurt Krenn, der nach der ARD über diese "Bubendummheiten" Bescheid gewußt habe, will nicht ausmisten und befand, was in seiner Diözese passiere, gehe andere "einen Dreck" an.
Die Deutsche Bischofskonferenz bestätigte, in einer vertraulichen Studie Richtlinien zum Umgang mit homosexuellen Priestern und Seminaristen festgelegt zu haben.
Dort heißt es: "Ein homosexuell veranlagter Priesterkandidat, dessen geistliches Leben deutliche Anzeichen einer Berufung zum Priestertum aufweist, könnte, wenn er in überzeugender Weise sexuelle, personale und geistliche Reife und Integration zeigt und zur zölibatären Lebensweise bereit und fähig ist, zur Weihe zugelassen werden."
Eine Studie des Jesuitenorden behauptet, daß es in den Ordensgemeinschaften "homosexuelle Hierarchien" gebe. Novizenmeister Stefan Kiechle zufolge wird das Thema verleugnet. Die Versuchung hocke im Zimmer nebenan.
Die Frage ist hier, wer oder was hier tatsächlich "unterm Hund" ist. Sind es nicht die Verantwortlichen, ist es vielleicht die Kirche? Deshalb nämlich, weil sie Leute zuläßt, die gemäß ihrer eigenen Ideologie dort garnicht hingehören? Und warum? Vielleicht nicht aus "christlicher Nächstenliebe" sondern aus Not, weil sie nämlich einfach keine an Geist und Seele Nichtverbogenen kriegt? Denn muß nicht bei allen, die an irgendwelche Götter glauben können und den Zölibat auf sich nehmen, irgend etwas im Hirn und Herzen "verr-rückt" sein?
Armes Österreich - noch ist der frühere Wiener Erzbischof und Kardinal Hermann Groer, ebenfalls jungen Knaben zugetan, ja nicht vergessen. Im Frühjahr 2003 fuhr der Kinderliebhaber, der seine Pfoten nicht bei sich halten konnte, zur Hölle. Abflugsort? Na, wo schon? In St. Pölten.
Die unter den Talaren wachsenden Schandtaten kommen die göttliche Gesellschaft teuer zu stehen. Im Jan. 05 berappte eine Diözese in Kalifornien 75 Mill. Euro an 90 Opfer, die von Priestern, Nonnen und Kirchenangestellen mißbraucht worden waren. Nur eine Diözese - warum? Vielleicht, weil die Vergehen aus den andern, aus allen?, nur nicht bekannt wurden?
Kerle, die in Röcken umherlaufen, kamen uns immer schon spanisch vor, dito solche, die predigen, wenn man eine auf die Backe gehauen kriege, solle man auch noch die andere hinhalten - eine völlig weltfremde Forderung, die so manchen Vater zum Hopsen brächte, beobachtete er dies etwa bei seinen Knaben ... Sich wehren, ja, abhauen, wenn man der Lage nicht gewachsen ist, auch, aber die andere Backe, nee!"
Unsere besten Links:
Krenn, St. Pölten
http://www.focus.de/politik/ausland/oesterreich-des-bischofs-dumme-buben_aid_202992.html
http://derstandard.at/?url=/?id=1725591
http://www.gegensexuellegewalt.at/2010/02/02/groer-paterno-stpoten-skandale/
http://www.akr-aktionskreis-regensburg.de/krit_texte/aera_krenn.htm
http://www.welt.de/print-welt/article551747/Der_Kardinal_der_allzu_sehr_die_Knaben_liebte.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hermann_Gro%C3%ABr
Paolo Pinkel
http://www.elektrolurch.com/spezial/paolopinkel/paolopinkel.htm
http://www.elektrolurch.com/mainpages/kolumne/kolumne.htm
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/15018/1.html
http://www.berlinerzimmer.de/eliteratur/satire0703.htm
--------
Artikel v. 2003, etwas aktualisiert
1.) Jörg Immendorff