Phosphorkriege

Gehört zu Weltmeister, Teil I

Phosphat

Aus dem Chemieunterricht

In den vorstehenden Teilen soweit mal ein paar Gedanken über die nahe und mittlere Zukunft der Weltmeister und anderer.  Das Schlimmste in den nächsten dreißig Jahren dürfte sich aus der Erschöpfung der Phosphatvorkommen ergeben. Und das ist eine Katastrophe, die sich aber deutlich abzeichnet, kalkulierbar, aber bislang weder ein Thema in der Politik noch der Gesellschaft ist.

Bei einem zufälligen Gespräch mit einem leitenden Ingenieur bei Mercedes, Leiter des Vorstandsbüros Forschung und Technologie, zeigte sich viel - ungerechtfertigter - Optimismus über die Zukunft. Die Weiterentwicklung der Brennstoffzelle sei´s, die viele unserer Probleme lösen werde. Ja, aber nur, wenn man Techniker ist, in Kategorien von Autos denkt und keinen Blick über den Tellerrand wirft.

Besteck- und Tellergeklapper - nur Phosphor erhält das Leben

Natürlich weiß er nicht, dass beispielsweise in rund dreißig Jahren die Phosphatvorkommen erschöpft sein werden. Phosphat bzw. Phosphor steckt in allen Lebensmitteln, in allen Lebewesen, und ohne diesen Treibstoff, auf den insbesondere unsere ganzen Kulturpflanzen getrimmt sind, wird es Hunger, Revolten und Kriege geben. Erneuerbar ist er nicht, alle Vorkommen sind bekannt, neue können nicht gefunden werden. Im Jahr 2008 kam es bereits zu Unruhen in Indien, als China die Ausfuhr mal vorübergehend gedrosselt hatte. Als mineralischer Dünger ausgebracht, wandert er in den Nutzpflanzen vom Land in die Städte, von dort in die Kläranlagen und ins Meer, wo er verloren ist. Ersetzbar ist er nicht.
Auf diese Geschichte laufen wir in rasendem Tempo zu. Was sind 30 Jahre? Es ist schon seltsam, dass dieses doch unglaublich dringende Problem keinen größeren gesellschaftlichen Widerhall findet. Erst muss das Wassser mal wieder bis zum Hals stehen. Gegen dieses Problem ist alles andere nichts.
Die Preise für den Rohstoff werden steigen, dito die der Lebensmittel, die reichen Länder werden sich eine Weile noch gut versorgen können, die andern werden rebellieren. Hunger, Elend, "Bevölkerungsverschiebungen" ... auf jeden Fall verbunden mit einem Wahnsinnsmigrationsdruck auf Europa.
Hier Näheres zum Thema.

Was kommt als nächstes?
Wir werden sehen, aber besser wird gar nichts.

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Fortsetzung von Weltmeister, Teil I
Weiterer Teil: Pulverfass Türkei, Teil II
Weiterer Teil: Atomfranzosen, Teil III