Schlagzeilen 1

Dies und das und alles Erdenkliche in frecher Folge

Störfall - der GAU im Hirn

"Störfall in Fessenheim" titelte die Zeitung. Was ist das?
Bis in die Siebziger existierte der "Störfall" in keinem Wörterbuch. Es gab Störungen und Unfälle, die das Geschehen in entsprechenden Situationen gut abdeckten.
Der einzige Zweck, den "Störfall" zu erfinden, lag darin, das unheilträchtige "Unfall" in Zusammenhang mit "Atom" zu unterdrücken. Beweis: Nirgendwo sonst im Leben existieren "Störfälle"? Weder beim Auto, noch in Beziehungen, noch im Sport.
Seinen Wert hat es auch deshalb, weil es etwas Flüchtiges bezeichnet, etwas Punktuelles, während die Störung ja länger währt. Der "Unfall" wurde tabuisiert, denn er durfte keinesfalls vorkommen.
Während "Atom", auch in allen möglichen Zusammensetzungen, einst für Fortschritt gestanden hatte, erfand die Politk auf einmal eine "Kernkraft", was Bilder von knackigen, gesunden Äpfeln hervorruft. Das Gefährliche musste per Umbenennung verschwinden, denn der Ausbau der Atomkraft stand auf dem Programm. Und die Presse nahm die Manipulation freudig auf.
So mauserte sich die "Atommülldeponie" zu einem "Entsorgungspark", einem lieblichen Ort zum sorgenfreien Lustwandeln. Die Atomkatastrophe wurde zum "GAU", wobei ein Gau (Breisgau, Sundgau) ja eher für attaktive Landschaften von hohem Erholungswert stehen.
Und überhaupt: Das Wort "entsorgen". Seid wann sind wir denn wodurch "Sorgen" los, wenn wir "entsorgen"? Die "Entsorgung" ist doch ebenfalls eine manipulative Wortschöpfung. Vorher wurde "beseitigt". Das Beseitigte stand eben auf der Seite, aber es war immer noch vorhanden. Man musste sich drum kümmern. Wer also diese Wort unbefangen benutzt, spielt das Spiel der Atomindustrie, selbst wenn bei uns dies Epoche beerdigt wird. Um unser Land herum stehen genügend "Atombomben".

Verkeimtes Gelände

Eine Untersuchung über das bunte, quirlige Leben in der New Yorker U-Bahn, Bakterien, Viren, Pilze auf Flächen, Geländern, Sitzen - es gibt nichts, was es nicht gibt - schockierte mal wieder viele Amerikaner. "Angst" und "Ekel" sind die Reaktionen. Nichts ist schlimmer als Dreck, als Keime, in diesem sagrotanverliebten Land, bei dem die meisten mehrmals täglich duschen und selbst eine Jeans keinesfalls nochmals am nächsten Tag getragen werden darf. Dabei ist von Epidemien und gehäufen Todesfällen von U-Bahn-Nutzern nichts bekannt.
Vor Jahren brach bereits mal kurzweilig der Verbrauch des Ketchups ein, als bekannt wurde, welche Grenzen für tierisches Eiweiß darin galten, also Käfer, Würmchen, Fliegen usw., alles, was bei der Ernte eben halt so mitflutscht.
Ein Höhepunkt des amerikanischen Hygienewahns war das Ablassen von 143 Millionen Liter Wassers aus einem Trinkwasserbecken 2014 in Portland, Oregon, weil ein Jugendlicher hineingepinkelt hatte, so rund 0,2 lt vielleicht. Die abgelassene Menge entspricht etwa dem Monatsverbrauch einer mittleren Stadt bei uns. Die zuständige Behörde ging anscheinend davon aus, dass viele Verbraucher das Wasser als „verseucht“ betrachteten und sie kaum umzustimmen gewesen wären. Fazit: Sie spielte das Spiel der Verekelten mit und bestätigte die Fehleinschätzung durch Ablassen des Wasser: Schaden: 175.000 Dollar. Gepeist wurde das Becken vom Bull Run River. Wurde dieses nun auch ordentlich geschrubbt und desinfiziert?
Ferner: Wie wird das Pinkeln von Fischen, Bibern und Ratten, das Sicherleichtern von Schnecken und Wasservögeln verhindert, wie entfernt man verendete Kleintiere, Fische, Insektenlarven? Das erinnert an Leute, die lieber ins Freibad gehen, als an den Baggersee, "weil dort lauter eklige Viecher drin seien und man ja nie wisse ...". Das nehmen sie also nicht als Gütezeichen - die Existenz der Viecher beweist die Reinheit des Wassers - sondern als Gefahr. Lieber Chlorchemie. Warum steckt die wohl im Wasser des Freibads? Man könnte ja mal einen Goldfisch aussetzen und gucken, wie´s dem so erginge ...
Bei dem Thema ist eins immer ganz erstaunlich: Chemie in ihren Lebenmitteln ruft kaum heftige Reaktionen hervor, schon lange keinen Ekel. Hierzulande auch nicht.
Übrigens: Die New Yorker U-Bahn ist natürlich überall, in unseren Verkehrsbetrieben, Schulen usw. und nicht zuletzt auch daheim. Nirgendwo aber liegen Leichen herum.
Und zuletzt: Wie hat man eigentlich vor den modernen Tests auf Blutzucker geschlossen. Nun, das funktionierte im 19. Jahrhundert noch ganz schlicht: Das Pipi eines Patienten wurde beschnuppert oder probiert. Der Arzt spülte eine kleine Menge im Mund hin und her und spie sie wieder aus. Ein süßlicher Geschmack bedeutete „honigsüßer Durchfluss“. Dass er durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel, also einem mangelhaften Abbau des Zuckers im Blut ausgelöst wurde, fand man um 1900 heraus. Der moderne Neanderthaler samt Medizinmann stürben bei dieser Vorstellung wohl dahin. Aber es gibt noch eine Perle: 1993 veröffentlichte eine Verrückte, Carmen Thomas, das dann massenhaft nachgefragte Buch "Ein ganz besonderer Saft - Urin". Das muss man sich vorstellen: Hundertausende von Frauen - wer sonst? - am Frühstückstisch, die sich stärken ...
Hier ein weiterer Artikel zum Thema: Handwerk ohne Hände.

Lustiger Papst

Der Mann verspricht Unterhaltung. Nachdem er das Karnickelwesen seiner Gläubigen durch das revolutionäre Mittel der Enthaltsamkeit eindämmt, dann das Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn" bezüglich Charlie Hebdo verkündet (steht ja nun wirklich in seinem heiligen Buch), mausert er sich nun auch noch zu Fachberater bei Erziehungsfragen. Zack, mal eine gebatscht, und weiter im Leben. Seine Aufpasser, Presseverbieger usw., wissen gar nicht, wie sie den Unsinn zurechtrücken sollen. Der Ponitfex spreche in Bildern, und da können leicht Missverständnisse auftreten, war kürzlich zu lesen. Ein Daimler-Betriebsrat, der sich wie folgt in Zusammenhang mit dem Attentat auf Charlie Hebdo auf seiner privaten Facebook-Seite äußerte: "Jeder Mensch zahlt für seine Taten! Die einen früher, die anderen später ...", wurde seines Amtes enthoben. Wo liegt der Unterschied zur Äußerung des Papstes?

Vom Sinn der Sünde

Nehmen wir mal das Rammelverbot: Natürlich ist ihm nichts wirklich daran gelegen, denn je mehr Sünde, desto schuldgeplagter die Gläubigen, desto eher kehren sie wieder und "spenden", versuchen, sich reinzuwaschen. Darum geht es: Religionen sind ohne Sünde undenkbar, und die liebste ist der Sexualtrieb. Gebote, Verbot, dann Sünde, Beichte, Freisprechung, ein ewiger Kreislauf. Die Protesten sind allerdings noch schlimmer, denn bei denen - oh Graus! - sind Gebote und Verbote tatsächlich einzuhalten, kennen sie doch keine Beichte. 

Sankt Weizsäcker - Friedensapostel, Waffenlieferant und unantastbare Vaterfigur

Ansehliche Giftmischkarriere

Zahllos sind die lobenden Nachrufe auf Weizsäckers Ableben. Seine Verdienste als Bundespräsident sind unbestritten, so dass nichts hinzuzufügen ist. Einige Zeitungen erwähnten verschämt die "Verstrickung" seines Vaters im Nationalsozialismus - er hatte Deportationsbefehle für französische Juden unterzeichnet - so dass Unbedarfte erstmal suchen müssen, Seine Paraphe prangt auch auf einem Dokument am Rande der Wannseekonferenz, er war Mitarbeiter Luthers, der Teilnehmer war. Aber das war eben der Vater, der einen Sohn, also den Bruder Richards, gleich am zweiten Tag des Polenfeldzugs "verlor", womit die Schande durch die Unterschrift gleich ein weng relativiert wird und der arme Richard auch gleich unser Beileid erhascht. So läuft das.
HandicappedTiefer wird kaum gebuddelt, denn sonst bekäme die Ikone selbst Kratzer. "Bevor er Politiker wurde, hatte er eine ansehnliche Karriere in der Wirtschaft absoviert" schreibt Hermann Rudolph, Herausgeber des «Tagesspiegel», CDU-Parteifreund, in der Bad.-Zeitung (Ein Deutsches Leben, 2.2.15), die viele Artikel vom Tagespiegel übernimmt. Das ist schon ein angestrengtes, ja perfides Verschweigen. Was hatte er denn hergestellt? Ein Ultragift war es. Einige Zeitgenossen nämlich, wenn sie seine Fürsorge als Verantwortlichen für den Arbeitsschutz bei seiner einstigen Giftfirma Boehringer überhaupt überlebt haben, werden ihn in schlecher Erinnerung behalten.
Boehringer
stellte ein hochgifties, dioxinhaltiges Vorprodukt des Entlaubungsmittels »Agent Orange« (weltweit auch bekannt als "Seweso-Gift") für Dow Chemicals zum Einsatz in Vietnam her, die sogenannte T-Säure. Von den Gefahren will der fromme Mann, ehemals auch Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, nichts gewusst haben. Dabei hatte er doch prächtig an dem florierenden Giftgeschäft verdient, denn laut Handelregisterauszug München war er nämlich Mitinhaber. Auch Dokumente der Firma Boehringer, die ihre Firmengeschichte aufgearbeitet hat, beweisen, das der Heilige unterrichtet gewesen sein muss.
Neben zahllosen Vietnamesen und vergifteten US-Soldaten starben viele der bei der Produktion eingesetzten Arbeiter an diversen Krebsarten, vor allem Leber-, Milz-, Nierenerkrankungen. Hier gibt´s Lesestoff.
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Foto: „A vietnamese Professor is pictured with a group of handicapped children“ - Alexis Duclos. Wikimedia Commons.
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Schwangere Bilderbuchpferde - trächtiges Weibsvolk

Die Redakteurin, Studium der Kulturgeschichte, hat einen netten Artikel im Sonntag, S. 3, über das Schwarzwälder Kaltblut verfasst und berichtet: "Wenn eine Stute nicht schwanger werden kann, landet auch sie meist beim Schlachter".
Ja, vom Landleben hat sie leider keine Ahnung, denn keine Sau, keine Kuh, keine Stute, könnte "schwanger" werden. Der Satz hätte noch vor hundert Jahren allenthalben Heiterkeit ausgelöst, denn es wird ein Wort aus der Sphäre der Zweibeiner auf die Viecherwelt übertragen.
Wie wär´s also umgekehrt mit "trächtigen" Weibern und dem Umgang damit? Luther war noch so drauf: "Ob sie sich aber auch müde und zuletzt todt tragen, das schadet nichts, laß' sie nur todt tragen, sie sind darumb da." Diese Weisheit hält allerdings keine Gläubige ab, dem großen "Reformator" die Freundschaft aufzukündigen.
Allerdings ist die gute Redakteurin nicht die Einzige, die solchen Unsinn verzapft. Man braucht nur zu googeln. "Schwangeres Pferd" (in Anführungsstrichen, also genau so) zeigt an die Tausend Ergebnisse, ohne Anführungsstriche sind´s Millionen. Wieviel mögen´s erst bei Kühen sein?  Schwangerer Wal
Kulturgeschichtlich spannend ist es übrigens auch, dass das Wort "saufen" - das einzig angemessene und treffende bei Großtieren wie Vieh eben, Rindern, Rössern usw. - ebenfalls heute von vielen vermieden wird. Bei Leuten auf dem Stand solchen falschen Bewusstseins "trinken" sie nämlich und sie "essen" statt zu "fressen". "Saufen" und "fressen" dagegen werden bei solchen zu unanständigen, zu verpönten Wörtern, so dass selbst der Hund, die Katze und das Meerschwein "isst". Dies ist insbesondere bei Kuscheltierhalterinnen zu beobachten, die ihre Viecher vermenschlichen und regelmäßig als Kind- oder Partnerersatz missbrauchen. Sie gehören angezeigt.
Die Geschichte lässt sich weiter ausspinnen. Wo ist die stillende Stute? Warum "stillen" Mütter statt zu "säugen", was ja dasselbe ist? Na, doch wohl, weil jede Frau das Viecherdasein weit von sich weisen und nichts damit zu tun haben wollte, so dass auch das "Baby", ein engl. Wort, den "Säugling", die doch auch ersehnte Frucht ihres Leibes ersetzte. Den will Frau so nicht: Grade mal gelernt, mit dem i-Phone umzugehen, sich stets über die Modefarben auf dem Laufenden zu halten, auf den Highheels marschieren zu können, Führerschein in der Tasche und den Bachelor erworben und dann an derartig irdische Gegebenheiten unserer tierischen Existenz erinnert zu werden. Kann doch wohl nicht wahr sein! Darauf wird frau ja eh schon jeden Monat zurückgeschmissen. Das reicht. Frau könnte argumentieren "Säugling" sei länger, aber das ist er nur in der Schreibung. Wie beim "Baby" sind es stets nur zwei Silben.

Wie die Abwehr konkret aussehen könnte, sieht man z.B. im Film vom Carolin Schmitz, Schönheit, bei Minute 12,25.
Wie auch immer: Wir warten auf die ersten "stillenden" Kühe. Dabei handelt es sich beim "Stillen" doch um einen offensichtlichen Euphemismus, eine beschönigende Umschreibung, um den wahren Begriff nicht nennen zu müssen. Ein Kind ließe sich z.B. auch durch Schaukeln bzw. ein Wiegen, einen Schnuller oder Ablenkung und Beschäftigung, "stillen". Dass Menschen, die sich ja von der Tierwelt, von anderen Säugern (deren Teil sie aber sind) abheben wollen, eigene Begriffe für identische Inhalte erfinden, ist eine Sache, aber dass diese auf den Menschen gemünzten Begriffe wieder in die Tierwelt zurückgeschaufelt werden und die wahren, treffenden, aber unangehme Gedankverbindungen hervorrufenden, verdrängen, ist eine weitere höchst bemerkenswerte Geschichte.
Verfasser dieses hat ntv übrigens wegen der falschen Überschrift angeschrieben - ergebnislos. Andere, mit Tippfehlern, wurden berichtigt. Die halten den Mist also für normal, zumindest nicht korrigierenswert.

Vermintes Gelände - Historische Holzbrücke in Bad Säckingen wieder sprengstofffrei

Nun ist es raus - die Schweizer hätten Peer Steinbrück beim Einreiten seiner »Kavallerie«, seiner Finanztruppe, ein Waterloo beschert, wie es die Welt noch nicht erlebt hat, waren alle per Auto überquerbaren Rheinbrücken doch TNT-verseucht. Aber nicht nur ihn hätte es treffen können. "Panzer aus Nordosten wären wahrscheinlich spätestens an der Limmat vor Zürich steckengeblieben",
erklärt Gerhard Wyss, einst verantwortlich für Aktionen der Armee. Bis dorthin hätten die feindlichen Pioniere ihr gesamtes Material für Behelfsbrücken verbaut haben müssen, denn unterweg hatten rund 2000 Sprengfallen der Angreifer geharrt. Die letztbestückte Brücke war die erst 2006 eröffnete Autobahnbrücke bei Rheinfelden. Die deutschen Behörden sind platt. Davon hatte niemand einen Schimmer. Die Verminung erfolgte nicht nur entlang der Grenze, sondern überall im Land – in Straßen, Brücken, Tunneln, ja selbst im Gotthardtunnel. Als dort im Oktober 2001 zwei Lastwagen zusammen, wobei es brannte und elf Personen starben, war das nahe der Stelle, wo mehrere Tonnen TNT verborgen waren.
Angeblich ungefährlich, denn TNT könne man ins Feuer werfen, da passiere nichts. Zur Explosion brauche es Zündkapseln, die andernorts gelagert worden seien. Beruhigend, wenn es denn keine Erschütterungen gebe. Wie auch immer, diese Geschichte sei uns Grund, und mit den Sprengmeistern ein wenig zu befassen.

Atomkraftwerk Fessenheim soll weiterlaufen

Francois Hollande hat seine verflossene Frau Segolène Royal, Mutter seiner vier Kinder, zur Umweltministerin gekürt, über die er jetzt die Abschaltung - wie einst versprochen - der ältesten Atomschleuder Frankreichs im elsässischen Fessenheim, unmittelbar am Rhein gelegen, zurücknehmen will. Der Feigling agiert deshalb im Hintergrund, weil Merkel ihm seinem maroden Staat vielleicht mehr Haushaltsdisziplin angedeihen lassen könnte.
Royal, die ihm in aller Öffentlichkeit einst einen Heiratsantrag gemacht hatte - peinlich, peinlich - hatte ihre Eroberung wegen der Geliebten Valérie Trierweiler sausen lassen und die ihn wiederum wegen der neuen Julie Gayet. Dabei hätte niemand in Frankreich diesem Hamster eine derartige Lendenkraft zugebilligt.

Was Royal als Umweltprinzessin taugt, kann man sich hier im Streitgespräch mit Sarkozy vor den damaligen Präsidentschaftwahlen angucken, ca. bei Minute 0,40, hier leicht gekürzt. Dort hocken sich also zwei Kandidaten für das höchste Amt im Staat gegenüber, die ganze Nation guckt zu, und die beiden haben nicht den geringsten Schimmer:

Royal: Wissen Sie welchen Anteil die Atomenergie am Stromverbrauch in Frankreich hat?
Sarkozy: Die Hälfte
Royal: Der Anteil beträgt 17 % am Strom

Keiner der beiden hat Ahnung vom Thema. Es sind fast 80 Prozent!
Rund sechzig Atomkraftwerke werden betrieben. Es ist unvorstellbar, dass NICHTS passiert. Laut Gesetz ist der Anteil des Atomstroms auf die Hälfte am Gesamtstrom gedeckelt. Wirksam werden soll das bis 2025. Aber schon 2017 soll das Werk mit dem neuen Reaktortyp im normannischen Flamanville ans Netz gehen, der eine Menge Strom liefern könnte. Aber der Reaktor hat Probleme. In Finnland gibt es bereits eine dreijährige Verzögerung beim gleichen Modell. In England haben die Arbeiten in Hinkley Point begonnen. Royal hat der Atomindustrie, die eigentlich pleite ist, zugestanden, selbst zu entscheiden, welche Werke sie aus Gründen der Sicherheit abzuschalten möchte, wobei auch arbeitsmarktpolitische Überlegungen einfließen dürfen. Das unterläuft Sicherheitsbedenken und bedeutet, dass einer der beiden Fessenheimer Uraltreaktoren weiterlaufen soll. Wenn dort etwas passierte, würde der ganze Südwesten mit dem Schwarzwald verseucht werden.
Letzt Nachrichten zu Flamanville: Die Schweißnähte des Druckbehälter erwiesen sich bei Tests als undicht. Zum Nacharbeiten muss die Umhüllung von 2 m Stärke entfernt werden ... Das könnte das Ende von Arreva bedeuten. Hier mehr zur französischen Atomindustrie.

Höher, weiter, schneller, stärker ...

Dutzende Bergsteiger sterben an Annapurna und Dhaulagiri

So die Titelzeil der FAZ im Oktober. Frage: Warum wandern Hunderte von Menschen auf bis zu auf 5400 m Höhe umher? Vor 150 Jahren war jenseits der Baumgrenze, also bei 1500 m,  Schluss. Niemandem wäre es eingefallen, höherzusteigen. Was sollte man auch dort? Dann traten die englische Aristokratie und das reiche Bürgertum eine Lawine los ... Da es kein wirkliches Abenteuer im Leben mehr gibt, kauft der - reiche - Europäer sich den "Kick", was dann mitunter doch zum wahren Abenteuer wird. Nach dem Erdbeben 2014 erleben einige hundert Wohlstandskraxler doch noch ein wirkliches Abenteuer, während tausende von Nepalesen ums Überleben kämpfen, was sogar Reinhold Messer auf die Palme bringt, der von einer Zwei-Klassen-Rettung spricht. "Es ist zynisch dass man um die Bergsteiger am Mount Everest, die sich für achtzig bis hunterttausend Dollar diese Besteigung kaufen können, einen solchen Hype macht", erklärte er.
2019 ging ein Foto von den schlangestehenden Mt.-Everest-Besteigern um die Welt.

Jules Bianchi unter Schock. Während der Marussia-Pilot ... ums Überleben kämpft ...

schreibt motorsport-total.com. Laut Presse handelt es sich um einen Mann, der in einem Cockpit hockt, dessen Beruf auch als "Pilot" bezeichnet wird, und der mit einem "Boliden" unterwegs ist (letztere beide Wörter ein eindruckvolles "Formel-Eins-Kauderwelsch" aus dem Französischen, ursprünglich aus dem Griechisches, was besser klingen soll). Es bedeutet „Wurfgeschoss“. Sinn der Raserei in einem Wurfgeschoss ist es, möglichst schnell zu sein. Warum weiß man nicht. Seinen Wert im Leben bewies er laut Wiki dadurch, dass er "bei seinem Debüt in Australien im Training teilweise bis zu eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Chilton war". Auf Bianchi wirkten Kräfte vom 92-fachen seines Körpergewichts ein. Warum rast er?
2019 las man zig Lobhudeleien zum Tod eines gewissen Nicki Lauda, der seit einem Unfall, hervorgerufen duch zu fixes Fahren, sei 1976 langsam aber sicher starb. Was soll man sagen?

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