Sexaffäre Griveaux - Frankreich

Schlappe für Macron in Paris

Macrons Favorit tritt von Bürgermeisterwahl wegen der Sexaffäre Griveaux zurück

Benjamin Griveaux erklärte völlig überraschend sich von der Wahl zurückzuziehen. Er war einer der ersten Unterstützer von Macrons Bewegung "La République en Marche" (Die Republik in Bewegung) und vor seiner Kandidatur fürs Bürgermeisteramt auch Regierungssprecher. Nun gehen die Wogen wegen der Sexaffäre Griveaux hoch.
Grund für den Rücktritt: Ein Sexvideo, das ihn beim Masturbieren zeigt und das er einer Frau, Alexandra de Taddeo, zugesendet hatte. Das ist natürlich weitaus schlimmer, als hätte er als Darsteller in Aktion mit einer Frau gehandelt, wie die linke Zeitung Libération schreibt. Mit Taddeo, die er durch ein Interview kennenlernte, war er seit dem Januar 2018 befreundet.

Zu Fall gebracht wurde er durch den russischen Aktionskünstler Pjotre Pawlenski, dem die Heuchelei von öffentlichem Auftreten und Einstehen für die Familie und tatsächlichem Verhalten missfiel. Der ist mit Taddeo befreundet - erst nachdem die Affäre mit Griveaux beendet war - aber die kompromettierendern Nachrichten, die sich hätten selbst löschen sollen, waren erhalten geblieben. Veröffentlicht wurden sie dann auf Pawlenskis Seite "Pornopolitique.com", nun offline. Alles sieht nach einer privaten Rachefehde Taddeos aus.
Die ganze Sexaffäre Griveaux gleicht einem politischen Erdbeben, denn erstmals stürzte ein Politiker über sein "Privatleben", was die politische Klasse anscheinend schwer beunruhigt. Dabei glaubte sie sich durch strenge Gesetze bestens geschützt. Griveaux stritt weder die Echtheit des Videos ab noch bestätigte er sie, sondern begründete den Rücktritt mit dem "Schutz" seiner Familie aufgrund eines "schändlichen Angriffs". Aber deren Zerstörung hatte er ja nun selbst bewirkt. Politisch dürfte er erledigt sein, und auch privat werden alle sozialen Beziehungen auf dem Prüfstand stehen. Er muss auch aufpassen, denn seine Frau, Julie Minkowski, ist Anwältin. Taddeo, Sexaffäre Griveaux

Auf jeden Fall: Die Franzosen haben Spaß, die Politik holt überall die moralische Keule aus dem Sack, nicht gegen Griveaux, nein, gegen Pawlenski, von wegen Schutz der "Privatsphäre" o.ä. "Privat" klingt gut, aber gemeint ist was anderes. Auch bei uns hätten so manche Wähler anders gewählt, wären die Eskapden von Brandt, Kohl oder anderen Biedermännern, die Wasser predigten und Wein tranken, der Öffentlichkeit bekannt gewesen.
Pawlenski hat Erfahrung mit Gerichten, aber keine Angst. Bekannt wurde er in Frankreich, weil er in Paris die Banque de France am Platz der Bastille in Brand setzte. Er wollte die Bank von diesem zentralen Schauplatz der Französischen Revolution verschwinden sehen, weil sie dort eine historische Schande sei. Warum? Nun sie hatte im Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 das Versailler Regime gegen die Kommune unterstützt.
Ähnlich eine Aktion in Moskau, wo er den Eingang zum Sitz des Inlandsgeheimdienstes FSB. Nachfolger des KGB, in Brand steckte.

Weitere Aktionen: Auf dem Roten Platz in Moskau nagelte er seinen Hodensack aufs Pflaster, beim Prozess gegen Pussy Riot trat er mit vernähtem Mund auf usw. Arte widmete ihm einen ganzen Film. Ein völlig verrückter, aber sympatischer Typ. Der Politik gelang es bislang nicht, ihn in der Psychiatrie oder im Gefängnis verschwinden zu lassen. Seine Taten sind stets Sachbeschädigung.

Wie nennt man es, wenn Erwachsene sich Jugendliche greifen?

Von Macron hört man nicht viel. Er sollte auch lieber schweigen, denn bei SEINEM Sexskandal mit seiner damaligen Lehrerein und heutigen Frau, fast 25 Jahre älter, war er 15, vielleicht auch 17 jahre alt. Die Medien mogeln sich drumrum; es war ja auch niemand dabei. Das franz. Wiki schreibt: "Im Mai 1993 wird sie in der Werkstatt ... des Theaters im Gymnasium de la Providence, auf Emmanuel Macron, damals 15 Jahre alt, aufmerksam ..." * Was "aufmerksam", "gewahr werden" oder "bemerken" bedeutet, ahnt man nur. Pawlenski, Zugenäht, Sexaffäre Griveaux
Auf jeden Fall: Das war DER Skandal in Amiens und hätte die Beteiligten zwecks Korrektur in entsprechende Einrichtungen befördern können, wenn beider mächtige Familien und deren Beziehungen das nicht verhindert hätten. Ist es deswegen, dass Merkel ihn nie für voll nahm? Darf man sich den Blick verstellen lassen, nur weil einige Zeit verstrichen ist und der Skandal durch Heirat bereinigt wurde?
Merkel riecht den Braten, weiß, was Macron will: Geld aus Deutschland. Er will uns in die nachkolonialen Abenteuer Frankreichs (Mali, Maghreb) mithineinziehen, um den Nachschub an Uran zu sichern. Großzügigerweise bot er Deutschland den atomaren Schutz seiner Force de Frappe auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Ja, viel mehr als Atom hat Frankreich auch nicht anzubieten. Klimarettung? Ja, klar, mehr Atomkraft, meint Macron, denn ohne Atom und bei quasi verdoppelten Strompreisen (ca. 16 Ct. statt 30 Ct wie hier) wäre er erledigt. Das Christkind AKK hingegen, dieses Tuddelchen, bemerkt nichts und lässt sich betören.

Kunst gegen Staatsmacht - Der russische Künstler Pawlenski. Sexaffäre Griveaux und mehr.

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Fotos: Inbrandsetzung der Lubjanka, Moskau, Taddeo (v. Youtube-Clip) und "Zugenäht" bei Pussy Riot. 
Und hier ein Kurzfilm

* En mai 1993, dans l'atelier de théâtre qu'elle anime au lycée de la Providence, elle remarque Emmanuel Macron, alors âgé de quinze ans et élève de seconde dans la même classe que sa fille Laurence

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