Der alltägliche Schmuh 

Beispiele v. 3.3.20. Der Tag ist jung, es muss was her. Ganz oben ein Thema, das alle z.Zt. interessiert, Corona.
Es folgt eine völlig banale Meldung über einen amerikanischen Talkmaster, den niemand kennt, denn hierzulande wird nicht amerikanisch getalkt; niemanden interessiert das. Ähnliche merkwüdige Nachrichten der letzten Zeit betrafen den Basketballer Kobe Bryant, den bis auf wenige auch niemand kennt oder kannte und dessen finsteres Kapitel mit einer kleinen Vergewaltigung ja nicht berührt werden durfte.
Dann kommt die "Hoffnung", hübsch in Blümchen verpackt, denn es ist Frühling. Der rettet uns vor Corona. Statt Blümle wären allgemein auch Tierbilder gut oder etwas anderes fürs Herz. Oder auch ein anderer Eskapismus, die Rettung aus dem All, etwa so: "Neuer Planet entdeckt. Experten glauben an Wasservorkommen." Dies deswegen, weil die alten Götter und Retter in Gesellschaften, die weitgehend vor dem PC hocken, auf der Verliererstraße sind.
Entfernt erinnern die Blümchen an Supermärkte, wo man nach dem Eintreten meist gleich die farbenfrohe Obst- und Gemüseabteilung findet. Es muss Farbe her, animierend, positiv stimmend, kauflusterzeugend.
Natürlich muss es auch knistern, männlicherseits. Katy Perry hilft aus, denn sie singt für Helfer und Bewohner eines der brandgeschädigten Gebiete in Australien. Das ist nebensächlich, denn hauptsächlich hat sie nicht viel an ... Die üblichen Mopsfotos sind bekannt; wir können wir uns das schenken.

Der Tag schreitet voran; es muss auch mal wieder ein bisschen regiert werden. Flüchtlinge stehen an der griechischen Grenze, aber einen "Aktionsausschuss gegen Rassismus" braucht das Land. Letzterer könnte unnötig sein, wenn anders regiert worden wäre, darf man vermuten.

Nun kommen Nachrichten, dass der Thüringer Landtag ev. wegen eines Coronafalls in Quarantäne muss, so das wir entsprechender Nachrichten zum Bundestag harren.
Dann müssten wir uns wohl selbst regieren.