Wappnen - Sprachmüll

Die Zeiten werden kälter ... Wappnen

folglich muss man "sich wappnen" oder "sich rüsten". Allerdings nicht gegen etwas, wie es richtig wäre, sondern für etwas - sagt die Presse und damit wahrscheinlich auch die meisten Leser. Dabei ist das ein offensichtlicher Anglizismus, aber kein Deutsch.

Beide Wörter tauchen in den letzen Jahren derart häufig auf, dass man gesellschaftliche Ursachen vermuten darf. Klima, Gletscher, Kriege, Überbevölkerung, Flucht, Ressourcen und Artensterben. Und dann die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft, Brexit, Trump, Exporte, Continental, Entlassungen, Mieten usw. Alle Prognosen der letzten Zeit deuten auf einen Crash hin, eine "Finanzkrise". Selbst der Börsencrash von 1929 wird aufgewärmt, s. zweites Foto. Das verunsichert. Man muss sich wärmer anziehen. Also die Rüstung anlegen und sich wappnen, sich verteidigen.

SUVs

Crash

Parallelen zu dem sprachlichen Ausdruck finden sich auf der Straße in Form von "Sport Utility Vehicles", Sportlichen Vielseitigkeits- oder Gebrauchs-Vehikeln sozusagen, kurz: SUV.
Was das Kürzel bedeutet, weiß keiner. Niemand braucht, aber alle kaufen sie.
Klar ist aber, dass es sich um "Rüstungen", Schutzräume, handelt, welche die Welt durch klobigen Schutz fernhält. Die SUV-Familie igelt sich ein, steckt in einer Blase, einem sicheren Bunker. Man scheint gegen alle Eventualitäten gewappnet und gerüstet zu sein. Man mummelt sich allerdings nicht nur gemütlich ein, sondern kommt auch noch ziemlich aggressiv daher. Jeder weiß, wie sich solche Panzer hinter einem präsentieren. Mit ausgesprochen bedrohlicher "Fresse" und schräg geschnittenen, fratzenhaft stechenden Scheinwerfern. Da kriegen manche Angst. Das ist gewollt; das bereitet denen, welche die anderen vor sich hertreiben, Freude.

Wer sich "für" etwas wappnet, "für" den Kampf und die Auseinandersetzungen rüstet, nun den vermuten wir eher unter den Mitmachern und nicht bei der Abwehr von Bedrohungen. Rüsten

A propos Continental, Autoindustrie und Elektromobiliät:
Bei Erfurt baut die chin. Firma CATL unter Beteiligung von Daimler ein Batteriewerk. Weitere Investition bei Kamenz: 500 Mill. Euro. Auch die können schon wieder kalter Kaffee sein, denn die Aluminium-Autobatterie von einer Reichweite von 2400 km ist da. Anja Karliczek kann in ihrem "getürkten" Batteriezellenforschung-Zentrum in Münster den Schalter umlegen.

Immerhin spendiert uns Merkel, Oberlehrerin dieses Landes, dazu ein weiteres dummes "für": "Eine leistungsfähige Batterie ist von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung der E-Mobilität." Was macht die Entwicklung mit der Batterie? Für sagt sie, zur meint sie.

Der Spiegel ist nicht besser, 31.10.19: "Altria wollte sich damit für den voranschreitenden Bedeutungsverlust traditioneller Zigaretten rüsten."

Und die Tageschau? Ach die Tageschau, alles gestandene Journalisten und Redakteure ... Unter folgendem Link etwas zum Brexit. 

Hier also weiterer Für-Mist

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