Bundeswehr in Mali

Was tun deutsche Soldaten in Mali?

"Die Welt" beklagt in einem Artikel das Fehlen einer sicherheitspolitischen Strategie in Mali. Zweimal sei Paris in letzter Zeit mit Vorschlägen für gemeinsame "Missionen" bei der Bundesregierung abgeblitzt.
Warum? Weil Merkel weiß, dass der Sinn der "Mission" in einer Sicherung der Versorgung Frankreichs mit "Rohstoffen" zu tun hat, und zwar vornehmlich eines ganz bestimmten: Uran.

Uran aus Arlit - Brennstoff für französische Atomkraftwerke

Das wird im nigerianischen Arlit, unweit der Ostgrenze von Mali gefördert. Damit funktioniert die ganze französische Atomindustrie sowie die Force de Frappe. Hier das kleine französische Geheimnis.
2018 erklärte Merkel ihren Militärs den Einsatz der Bundeswehr in der Sahelzone, der fünf Jahre zuvor begann, so:
Aufgrund terroristischer Attacken des Islamischen Staates in Frankreich habe Paris die Bundesregierung gebeten, in Mali zu helfen, um die Franzosen zu entlasten, „und plötzlich sind wir in Afrika“. Das klingt unglaublich naiv, ähnlich wie die Forderung Kramp-Karrenbauers nach einem erweiterten Bundeswehreinsatz in Mali. Es geht um etwas anderes:

Kohlen aus dem Feuer holen für Frankreich Africom Mali

und die Vergemeinschaftung der Kosten für seine postkolonialer Interessen.
Nur vordergründig geht es den Franzosen um ein militärisch handlungsfähiges Europa - unter seiner Führung natürlich - um den Terrorismus unter Kontrolle zu halten und Migrationsströme einzudämmen. Den Terrorismus hat Frankreich als Kolonialmacht im Maghreb selbst verschuldet, man braucht sich nur die per Lineal gezogenen Grenzen anzuschauern. Ein Verbrechen!

"Mali" ist ein Kunstgebilde von französischen Gnaden. Per Lineal gezogene Grenzen teilen Familien, Stämme, Religionen und Kulturen. Ein Flaschenhals in der Mitte, der eine schwarzafrikanische Bevölkerung im feuchten Süden von Berbern, Tuareg, im wüstenhaften Norden, scheidet. Der Süden ist teils noch animistisch, der Norden muslimisch. Wirtschaftsweise, Kulturen und Lebensart können unterschiedlicher kaum sein.
Um das mal zu verdeutlichen: Man bilde ein Viereck von Cornwall-Kopenhagen-Berlin-Nantes und schustere das als Staat zusammen. Der Ärmelkanal bilde die Sahara. Das ist Mali. Die wirklichen Gegensätz wären noch viel größer, denn unser Viereck enthielte im Wesentlichen nur Europäer.
Die Berber (1) der Sahelzone, deren Gebiet in Algerien, Libyen, Niger und Burkina-Faso einst durch die Kolonialmächte völlig verschnitten wurden, wollen einen eigenen Staat, Asawad, eine erstmal legitime Forderung. Der Westen dagegen, auch die BRD, will ein unabhängiges Asawad wegen islamistischer  Bewegungen verhindern.
Hinzu kommen die Interessen eines neuen Spielers in der Region: Der USA. Die gründeten den Kommandoposten Africom zur Sicherung ihrer Interessen. Die Kommandozentrale liegt nun nicht irgendwo in der Sahel-Zone oder in den Vereinigten Staaten, nein, sondern in einer Kolonie in Europa, den Kelley Barracks, Stuttgart. Von dort, deutschem Boden, werden die Einsätze koordiniert, die Drohnen gesteuert. Daher auch eine Anzeige der Linken wegen ''Beihilfe durch Unterlassen zum Mord'' gegen das Christkind Angela Merkel, das uns immer wieder mal das Beten und Singen frommer Lieder empfiehlt.

Politische Poesie

Der Kampf gegen den Terror verschleiert die wahren Interessen in der Sahel-Zone, nämlich den um Bodenschätze: Erdöl, Erdgas, Kupfer, Uran, seltene Erden wie Coltan und riesige Wasservorräte unter dem Wüstenboden.
Während die Bundeswehr in Mali unter einem UN-Mandat steht (2), agiert die französische Anti-Terror-Operation „Barkhane“ unabhängig. Die Franzosen schließen Bündnisse, ziehen Strippen im Verborgenen, alles um die Uranmine in der Hand zu behalten. Es kann also auch sich völlig widerstreitende Ziele geben. Auf die Spitze getrieben: Deutsche und Franzosen könnten quais gegeneinander "Krieg führen".
Deutsche Soldaten dürfen den "Anti-Terror-Kampf" unterstützen, befindet der Wissenschaftliche Dienste des Bundestages, was auch eine Unterstützung der Franzosen vom Mandat des Bundestages decke. Die Übertragung von Aufklärungsergebnissen an die franz. Kampftruppen sowie der Lufttransport französischer Soldaten sei „im Bundestagsmandat nicht ausdrücklich im Detail geregelt“, aber die UN-Mission „Minusma“, und die französische Anti-Terror-Mission seien „durch den gemeinsamen Gegner vor Ort“ verbandelt.
Der Auftrag durch den UN-Sicherheitsrat an alle Sicherheitskräfte in der Region, gegen als terroristisch eingestufte Organisationen vorzugehen, bildet hier den Handlungsgrund“.

Fauler Zauber

Nur über durchgesickerte Einsatzprotokolle der UN war die Kumpanei zw. Bundeswehr und Franzosen überhaupt erst bekanntgeworden. Sie soll gezielt islamistische Kämpfer ausschalten durch Übermittlung von Drohnenfotos sowie den Transport von französischen Soldaten und Nachschub von Munition.
Die Bundesregierung gab Hunderte solcher Flüge zu. Alles alles zweifelsfrei außerhalb des Mandats des Bundestages. Das gesteht lediglich eine Einsatzunterstützung durch „temporär bereitgestellte Luftbetankungsfähigkeit für französische Kräfte“ zu.
Also: Nicht erlaubt, aber ein zauberhafter Handlungsgrund verzaubert alles. Die Bürger diesen Landes wissen nichts davon. Hierzulande schaltet Merkel die Atommeiler ab, über die Schiene Mail-Niger befeuert sie die französischen.

Im November 2019 betetet das Christkind Kramp-Karrenbauer ein Mantra bei der „Süddeutschen Zeitung“, wie ähnlich schon vom Hindukusch gehört: „Die Sicherheit in der Sahelzone ist Teil unserer eigenen Sicherheit“, denn dort existiere „eine der größten Drehscheiben für islamischen Terrorismus“. Ferner: Mali zähle zu den "Regionen mit dem höchsten Anteil an illegaler Migration und organisierter Kriminalität." Warum bis nach Afrika gehen? Berlin, Bremen, Köln, Essen, das ganze Ruhrgebiet liegen doch viel näher.

Es geht noch weiter: Mittlerweile steckt die Bundeswehr auch im Niger und in Kamerun. Insgesamt ist die Bundesregieruns skeptisch. Die Welt schrieb: "Deutschland sollte Macron nicht über den Weg trauen. Der außen- und sicherheitspolitische Kurs von Frankreichs Präsident beunruhigt die Bundesregierung. Mit gutem Grund: Macron will die Hilfe der Deutschen dabei, die immer größer werdende Schwäche seines Landes auszugleichen. Ohne selbst Zugeständnisse zu machen."
Hier die Details in einer Arte-Dokumentation.

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1. Anders als vielfach geglaubt, sind die Nordafrikaner überwiegend Berber, keine Araber. Letztere stammen von der Arabischen Halbinsel, haben Nordafrika erobert und somit die Spuren ihrer Herrschaft in Religion, Kultur usw. hinterlassen. Dass viele Berber sich als "Araber" sehen oder sehen wollen, nun das liegt an einem kleinen Problem im Kopf, bekannt als Identifikation mit dem Aggressor oder populärer auch Stockholmsyndrom.

2. 900 Bundeswehr-Soldaten unterstützen die UN-Mission Minusma als "Aufklärer", 150 die EU Training Mission (EUTM).

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