Bier erst ab 18 Jahren?
Alkoholkonsum von Jugendlichen
Hochprozentiger Sprit für unsere Kinder
Der Alkoholkonsum ist als einzige ernstzunehmende Rauschdroge in Deutschland legal und quasi an jeder Ecke verfügbar, auch für Jugendliche. Selbst wenn das Gesetz den Alkoholkonsum Jugendlicher (14 bis 18 Jahre) regelt, und diesen Kindern (alle unter 14 Jahren) sogar untersagt.
Denn eigentlich darf hochprozentiger Alkohol laut Paragraph 9 des Jugendschutzgesetzes weder an Kinder noch an Jugendliche abgegeben werden. Komisch, wie kommen die dann regelmäßig zu ihrem Vollrausch?
Getränke mit geringem Alkoholgehalt wie Bier, Wein oder Sekt dürfen an Jugendliche ab 16 Jahren abgegeben werden. Im Alter von 14 bis 16 Jahren dürfen Jugendliche nur in Begleitung ihrer Eltern oder sorgeberechtigter Personen diese Getränken konsumieren. Bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz können Bußgelder in Höhe von bis zu 50 000 Euro verhängt werden.
Also eigentlich ist alles geregelt, und der Komarausch dürfte ein Phänomen bei Leuten ab 18 Jahren sein, oder ist es wirklich möglich, sich mit Bier ins Koma zu trinken? Möglich vielleicht schon, aber um einiges schwieriger als mit Hochprozentigem, das auch von Jugendlichen gerne konsumiert wird. Woher kriegen die nur das Zeug?
Nun wird also diskutiert, ob Bier künftig erst ab 18 abgegeben werden soll. Also eine weitere Regelung zu den Regelungen, die schon nicht funktionieren. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese neue Regelung besser klappt, hoch. Vielleicht sollte man statt mit Verboten, die den Alkoholkonsum nur noch attraktiver machen, eher mal mit einer Erschwerung des Zugangs arbeiten. In Schweden beispielsweise wird Alkohol nur in Läden verkauft, die eine Lizenz besitzen. Diese sind doch etwas rarer als der Supermarkt am Eck, und somit leichter zu kontrollieren. Außerdem ist das Zeug in den nordischen Ländern so teuer, dass Jugendliche sich den Vollrausch oft gar nicht leisten könnten. Dann wäre der Konsum des beliebten Nass aber halt auch für die Erwachsenen teurer, was man natürlich im trinkfreudigen Deutschland nicht so gerne hätte. Wir Erwachsene wollen ja fröhlich weitertrinken, denn wir haben ja unser Trinkverhalten im Griff. Wie wir es in unserer Jugend erlernt haben, daran erinnern wir uns oft nur noch verschwommen, aber das ist ja auch egal: gelernt ist gelernt. Prost!
SF