Pfadfinder in Deutschland

Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit

Jugendorganisation Pfadfinder - Charakterbildung

Disziplin, Leistung, gesellschaftliche Ideale - Vermittlung aktueller Werte

Ein Pfadfinder hat es nicht immer leicht. Oft muss er Spott einstecken; wird "Salatfinder" und "Waldschrat" genannt. Man sieht ihn als rückwärtsgewandt an, mit den Idealen aus einer längst überholten Zeit: Uniform, Disziplin, Lagerleben …
Manch einer stellt den Vergleich zur Hitler-Jugend her, regeln doch Disziplin und Leistung in vielen Pfadfindergruppen das Leben. Einheitskleidung ist angesagt, was natürlich den Schein des Militärischen noch verstärkt.
Andere empfinden das Lagerleben als altmodisch, erinnert es doch an die Vergangenheit. Ob man in der Zeit von Computern und Fernsehern noch Bewegung in der Natur benötigt?
Sie achten nicht darauf, dass sich immer wieder die Aktualität der Pfadfinder zeigt. Nicht umsonst trugen Berühmtheiten wie z.B. unser Bundespräsident einst selbst eine Uniform; nicht umsonst sind weltweit nahe vierzig Millionen Pfadfinder aktiv. Man lehrt Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Achtung, Freundschaft, Beherrschung, Frieden - alles Ziele, die heute wie einst erstrebenswert sind.
Selbst die auffälligen Uniformen und Halstücher bieten ihre Vorteile. Während allerorts Klamottenkrieg zwischen Jugendlichen herrscht, müssen sich zumindest Pfadfinder keine Gedanken machen über Marken, Mode und gesellschaftliche Unterschiede. Die gleiche Kleidung weckt Zusammengehörigkeit.

Es ist eine recht lockere Haltung, die bei deutschen Pfadfindern vorherrscht; in anderen Ländern werden die Jugendlichen meist von Erwachsenen angeleitet.
Der deutsche Nachwuchs plant seine Aktivitäten jedoch größtenteils selbst. Da entscheidet man sich gemeinsam für ein Hüttenwochenende in der Pfalz, beschließt Tagestouren, Basteleien, Spiele und was sonst noch so dazugehört. Man übernehme Verantwortung, entdecke seine Talente und erlerne Sozialkompetenz (Neudeutsch auch Soft Skills), was im Berufsleben bestimmt weiterhilft. Dies war schließlich ein Ziel Robert Baden Powells, der vor einem Jahrhundert das erste Pfadfinderlager ins Leben rief.
Durch Erfahrungen im Krieg merkte er, dass sich Kinder ihrer Verantwortung durchaus fähig erweisen, was er später in ein Erziehungskonzept übertrug. Noch immer stehen Pfadfindergruppen im Ruf, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu vermitteln, weshalb sie verstärkt als moderner Kinderhort herhalten. Wer seine Kinder irgendwo parken möchte, wo sie nebenbei auch noch Nützliches lernen, liefert sie bei den Pfadfindern ab. Die Kinder sind an der frische Luft, haben Gemeinschaft, die Eltern ihre Ruhe, und billig ist die Sache obendrein. Wartelisten beweisen die Popularität der Pfadfinder; allein in der Bundesrepublik finden sich über eine Viertelmillion Mitglieder.

Welcher Pfadfinder hat Lust, uns einen Erfahrungsbericht zu schreiben?
Länge mindestens zwei Seiten, Stil ganz nach Geschmack
info@interconnections.de.