WWOOF in Neuseeland
Arbeit auf der Farm
Kauribäume und Fleece
Ich habe meine erste WWOOF Erfahrung in Neuseeland gemacht! Und ich bin begeistert von solch wunderbar unkompliziertem System!
Ich hatte mich bereits bei dem ersten Hof vorher telefonisch angemeldet, und da bin ich dann auch hin. Mitten in die Natur, weit weg von jeglicher Zivilisation. Ich habe mit dem Ehepaar im Haus gewohnt und mich durch den unmittelbaren Kontakt gleich in ihren Tagesablauf eingegliedert. Ich konnte im Garten helfen und ihn sozusagen vom Winterschlaf erwecken. Auf der Farm gab es auch 13 Schafe. Die Farmer hatten noch fleece, das heißt die ungesponnene Wolle von letztem Frühjahr übrig. So kam es, dass mir die Farmerin das Wollespinnen beigebracht hat.
Das ist eine wunderbare Tätigkeit, es macht soviel Spaß mit dem natürlichen Material umzugehen, es zu fühlen und zu riechen und dazu der beruhigende Takt des Spinnrads, so konnte ich vor dem Feuer abends richtig entspannen! Dadurch habe ich mir auch meine schönste „materielle“ Erinnerung mitgebracht – ein selbst gestrickter und gefilzter Pullunder.
Danach war ich auf drei weiteren Farmen, habe in einer Lebensgemeinschaft in einem eigenen Wohnwagen mit Blick auf das grüne Tal gewohnt und bei einer “Hippie”-Famile in einem “sleep-out” übernachtet. Diese Farm hatte sich den Kauribäume verschrieben und damit eine Baumschule aufgemacht.
Kauri-Bäume sind riesige Urbäume Neuseelands, die leider nur noch vereinzelt vorkommen, da sie wegen ihres guten Holzes alle abgeholzt wurden. Dort habe ich also morgens Kauris umgetopft und eingepflanzt und nachmittags hatte ich dann Zeit, wunderschöne Wanderungen auf dem großen Grundstück über Berge und durch dichten Dschungel zu unternehmen.
Die letzte Farm auf der ich war, gehörte eigentlich nur einem Freund der Hippiefamilie. Dort blieb ich zwei Tage und ging ihm im Haushalt mit zur Hand. Das hatte sich einfach spontan ergeben, ohne die Hilfe des WOOF-Books.
Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen, in einem fremden Land direkt mit den Menschen zusammen zu sein, Freundschaften zu schließen und die unterschiedlichen Lebensweisen von “innen” kennen zu lernen. Ich erhielt dadurch die Chance, sehr verbunden mit der Natur zu leben, z.B. mit Komposttoilette mit Blick auf die Berge, Holzöfen, womit auch das Wasser geheizt wurde, mit Solar- oder Wasserenergie, selbst gebaut! Ich lernte, wie man sich hauptsächlich von seinen eigenen Erzeugnissen sehr gesund ernähren kann, ohne Chemikalien. Und vor allem, dass es möglich ist, sich seine Träume zu erfüllen!
Ich habe dadurch eine andere Einstellung zu Ernährung, Natur und Tieren erhalten, musste aber leider nach meiner Rückkehr feststellen, dass es hier sehr schwer ist, vieles umzusetzen, was auch, aber nicht nur, an den Preisen für diese Produkte liegt!
Ich habe auf jeden Fall mehr über mich und meine Lebensvorstellungen gelernt, und das geht mir auch nicht verloren. Alles zu seiner Zeit!
Jetzt habe ich Lust auch in Deutschland mal WWOOFen zu gehen oder einfach auch noch in anderen Ländern mehr zu lernen und zu erfahren, wo vielleicht die Unterschiede liegen! Dir wünsche ich jedenfalls VIEL Spaß, wo auch immer Du WWOOFst!
Katja
Die Wwoof-Mitgliedschaft mit der Gastgeberliste kann man auch in Europa gegen Euro beziehen. Man muß angeben, für wieviel Personen sie gelten soll - eine oder zwei - sowie den voraussichtlichen Anfang der Mitgliedschaft (mormalerweise Monat d. Einreise). Seit letztem Jahr benötigt man kein besonderes Visum mehr, selbst nicht das Working Holiday Visum. Das normale Reisevisum genügt. Damit entfallen auch alle Altersbeschränkungen.
Working Holiday Makers sollten sich auch Working Holiday Neuseeland zulegen, und wer weiter nach Neuseeland zieht, die Farmjobs in Neuseeland.