Online über Lehrer lästern

Austauschmöglichkeit für Schüler im Internet

Kritik und Notenvergabe an Lehrer

Im Schulalltag gibt es immer wieder Spannungen zwischen Lehrern und Schülern, denn selten ist die eine Partei mit der anderen wirklich zufrieden. Schüler beklagen sich bei ihren Eltern, Mitschülern, Freunden über blöde Lehrer, ziehen über sie her und lassen dadurch Dampf ab.
Dies hat sich im Schulalltag eingebürgert, was vielleicht nicht nur schlecht ist, denn so mildern Schüler ihre Wut, ohne dass der Lehrer sie erfährt. Nun jedoch etablieren sich im Internet Homepages für Schüler, auf denen sie sich über ihre Lehrer austauschen können. Vorprogrammiert ist Hetze - Schüler gegen Lehrer.

Schüler haben keinen leichten Alltag. Hat ein Lehrer sie auf dem Kieker, wird die Stunde zur Qual, in der das fehlende Lernen noch das kleinste Übel ist. Somit wäre es nur recht und billig, den Schülern die Gelegenheit zum Austausch zu geben. In Foren können sie dem Ärger Luft machen, Probleme und Ärger verarbeiten. Sie sind unter sich und können munter quatschen.
Durchaus positiv ist die Möglichkeit, dass sie offen ihre Meinung sagen können und oft auf Leidensgenossen stoßen, so dass sie sich nicht mehr alleingelassen fühlen. Hat man zu mehreren eine ernsthafte Beschwerde gegen einen Lehrer, so kann man ihn gemeinsam um Änderung bitten. Die Zahl der Schüler zeigt, dass die Kritik nicht einfach aus der Luft gegriffen ist.
Lehrer können diese Seiten als Anregung nutzen, zum Wohl der Schüler den Unterricht und die eigene Persönlichkeit zu verändern. Geben die Unterrichteten ihnen eine faire Rückmeldung, mit Chance für den Lehrer, seine Sichtweise darzulegen, lassen sich derartige Homepages sicher positiv nutzen.

Leider offenbaren manche Schüler ihre Frust und ihren Hass schonungslos. Was fühlt ein Lehrer, wenn er nur Hetztiraden über sich liest? Wenn ein Schüler, dem er Sympathie entgegenbrachte, ihn als "altes Arschloch" bezeichnet?
Aufgrund des frei zugänglichen Internets stehen die Beiträge jedem offen, der sich mit der betreffenden Person befassen möchte. Diese schaffen gegebenenfalls nicht nur einen schlechten Ruf, sondern basieren oft auf Lügen oder subjektiven Ansichten. In aller Öffentlichkeit von den eigenen Fehlern zu hören, zielt weit unter die Gürtellinie.
Man stelle sich einen Referendar vor, der als erste Rückmeldung auf seinen Unterricht Geläster im Internet liest. Sicher herrscht der Wunsch vor, den eigenen Unterricht so gut wie möglich zu gestalten, doch wissen Lehrer oft nicht, wie sie ihn verbessern können. Hier wären konstruktive, gut gemeinte Ratschläge angebracht, keine Beleidigungen.

Auf einer Homepage geben Schüler ihren Lehrern Zeugnisse, was abgesehen von privaten Racheaktionen noch relativ harmlos scheint. Eine andere Seite dagegen weist Videos vor, in denen beispielsweise der Ausschnitt einer Lehrerin präsentiert wird, oder ein Lehrer mit dem Besen geschlagen wird.
Auch Lehrerköpfe auf den Körpern von Pornodarstellern finden sich bereits. Erwischt man den Verursacher, erhält er Schulverweis und Anzeige. Da das Internet jedoch eine Unzahl an anonymen Veröffentlichungsmöglichkeiten bietet, sind Lehrern meist die Hände gebunden.
In einer zivilisierten Gesellschaft, wie wir uns nennen, sollte es Wege geben, die menschliche Würde des einzelnen zu bewahren und ihn vor rachsüchtigen, erniedrigenden Attacken zu schützen.
Hier ein harmloses aber witziges Beispiel, um zeitgemäß und wirkungsvoll Rache zu nehmen. Auch gut für alle Exen: BioRache.com.

www.schueler.cc
Noten für Lehrer: www.spickmich.de
Videos: www.youtube.de (Stichwort "Lehrer")