Kleiner Berufsüberblick zur Orientierung
Auswahl einiger Berufe und Branchen
Heilpraktiker oder lieber Holzbearbeitungsmechaniker?
Die Wahl des richtigen Berufes fällt selten leicht. Mancher kennt bereits in der Wiege seinen späteren Traumberuf, während ein anderer sich selbst mit fünfzig noch nicht darüber im Klaren ist. Hier eine kleine Berufsauswahl, die vielleicht bei der Orientierung hilft:
Banken
Lange Zeit galten Arbeitsplätze bei Banken als sicher. Als jedoch auch einige Geldinstitute begannen, ihre Mitarbeiter im großen Stil zu entlassen, bekam das positive Bild des Bankierberufs Kratzer. Weitere kamen durch Finanzkrisen hinzu. Dabei bieten Banken und Sparkassen viele Ausbildungsplätze an, besonders im Verkauf.
Während Abläufe im Hintergrund zunehmend automatisch erledigt werden, benötigen Geldinstitute qualifiziertes Personal zum Verkauf. Bewerber sollten u.a. Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen mitbringen.
Besonders in Krisenzeiten achten Anleger auf Sicherheit. Sie wünschen eine kompetente Beratung, um die für sie beste Anlage herauszufinden. Dabei sollten die Aussagen des Beraters natürlich hieb- und stichfest sein, um im Kunden kein Argwohn zu wecken.
Bundeswehr
Mehr als zwanzigtausend Deutsche werden jährlich von der Bundeswehr eingestellt, sei es in Luftwaffe, Marine, Heer, Sanitätsbereich oder Streitkräftebasis. Die Bundeswehr ist ein stabiler Arbeitgeber.
Erforderlich zur Einstellung sind die deutsche Staatsbürgerschaft, der Eintritt für die freiheitlich demokratische Grundordnung, eine gewisse Bildung je nach gewünschter Karriere, die bestandene Einstellungsprüfung (Sporttest, ärztliche Untersuchung etc.), Mobilität sowie die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen.
Bringt man bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung mit, wird man ggf. mit höherem Dienstgrad eingestellt. Ohne Ausbildung ermöglicht die Bundeswehr eine Lehre neben der Soldatendienstzeit. Offizieranwärtern ist ein Studium möglich.
Weiterbildungen ermöglichen nach der Arbeit in den Streitkräften die Rückkehr ins Zivilleben.
Voraussetzungen zu Berufen in der Elektro- und Metallindustrie:
Gute Noten in Deutsch, Mathe, Englisch
Grundkenntnisse der Naturwissenschaften (eine Vier reicht hier selten)
Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, aber auch
Soziale Kompetenzen (Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Ausdauer, Lernbereitschaft …)
Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau
Viele Betriebe sind zu einer Werkfeuerwehr verpflichtet. Sie gibt es z.B. auf jedem Flughafen. Die Feuerbekämpfer waren früher oft Handwerker mit Weiterbildung; doch seit einiger Zeit werden Werkfeuerwehrleute ausgebildet. Die Lehrzeit entfällt dabei auf achtzehn Monaten handwerkliche Ausbildung und achtzehn Monate feuerwehrtechnische Ausbildung.
Voraussetzungen: körperliche Fitness und Belastbarkeit, denn die zu tragende Ausrüstung wiegt ca. dreißig Kilo.
Ausbildungsdauer: drei Jahre
Werkfeuerwehrverband Deutschland / Bundesverband Betrieblicher Brandschutz
Lerchenstr. 9
66793 Saarwellingen
www.wfvd.de
Fotograf
Zwei Jahre lang ist die Ausbildung für angehende Fotografen gleich. Im dritten Jahr steht die Spezialisierung an: Auf Industrie- und Architekturfotografie, Produktfotografie, Porträtfotografie oder Wissenschaftsfotografie. Dabei erfahren die Azubis jeweils den Umgang mit bestimmten Kamerasystemen.
Bei der Porträtfotografie geht es u.a. um das Verhalten gegenüber dem Kunden. Azubis lernen Einfühlungsvermögen und die Beratung zu ästhetischen Fragen.
Wissenschaftsfotografie beinhaltet UV- und Infrarotfotografie. Zielgruppen sind Einrichtungen der Dokumentation, Forschung und Lehre (z.B. Medienzentrum, Museum etc.).
Gesprächsdolmetscher
Einige Übersetzer kümmern sich um die Übertragung von Schriftstücken, d.h. von Büchern, Gesetzestexten, Briefen etc. Andere übertragen Gespräche von einer Sprache in die andere: Simultandolmetscher müssen die Reden eines Menschen übersetzen, während er spricht. Eine schwierige Aufgabe, denn sie müssen ihm einerseits zuhören und seine Worte behalten, während sie diese andererseits in ihrer eigenen Sprache wiedergeben. Neben einer ausgezeichneten Sprachkenntnis erfordert das ein hohes Maß an Konzentration. Simultanübersetzer sind oft mehrsprachig aufgewachsen.
Die konsekutive Übersetzung findet zeitversetzt statt, d.h. jeweils Abschnitte des Gesprochenen werden übersetzt. Diese Methode ist heutzutage eher selten.
Geowissenschaftler
Dieser Beruf wird zunehmend beliebter, und die Anstellungschancen sehen auch recht gut aus. Dazu ist allerdings eine gewisse Flexibilität erforderlich: Viele Geologen arbeiten nicht in ihrer Heimat, sondern irgendwo anders in der Welt.
Geowissenschaften sind ein recht komplexes Thema. Sie umfasst Geologie ebenso wie Geophysik und Mineralogie. Doch auch Physik und Mathe müssen die Studenten büffeln. Die Praxis darf freilich nicht fehlen: Immer wieder stehen Exkursionen auf dem Programm.
Arbeiten im Handwerk
Das Handwerk beschäftigt - in 125 verschiedenen Berufen! - etwa eine halbe Million Lehrlinge in der BRD. Da findet sich bestimmt für jeden das Passende. Die Branche bietet mehr Aufgaben als nur Mauern und Zimmern, was jedoch nur wenige wissen. Kaufmännische Ausbildungen stehen ebenso auf dem Programm wie solche zum Bäcker oder Mechatroniker.
Jeder handwerkliche Abschluss hat einen Anschluss. Es muss ja nicht der übliche vom Lehrling über den Gesellen zum Meister sein; wie wär´s mit einer ganz anderen Weiterbildung? Dabei bietet sich z.B. ein Studium zum Betriebswirt an. Es macht fit für Managementaufgaben, so z.B. durch die Studienpunkte Buchhaltung, Controlling, Marketing, Personalwesen, Recht …
Heilpraktiker
Nur Ärzte und Heilpraktiker haben in der Bundesrepublik das Recht, Heilkunde zum Beruf zu machen. Wer Zweifel an schulmedizinischen Behandlungen hat, entscheidet sich lieber für die "sanften" Methoden eines Heilpraktikers. Er heilt je nach eigenen Vorlieben auf verschiedene Art: durch Homöopathie, Akupunktur, Osteopathie, fremdländische Medizin, Kinesiologie … Je nach Fachrichtung dauert die Ausbildung 24 Monate oder länger. Ihre Inhalte sind - anders als die Prüfung - nicht gesetzlich festgelegt.
Holzbearbeitungsmechaniker
Berufe rund ums Holz haben Zukunft, da der Rohstoff nachwächst und sicher noch lange verwendet wird. Überdies ermöglichen sie Abwechslung aufgrund der vielfältigen Arbeiten.
Holzbearbeitungsmechaniker haben die Wahl zwischen der Spezialisierung auf Holzwerkstoff-, Leimholz-, Hobelwerks- und Sägewerkserzeugnisse. Sie lernen in der Ausbildung, ihre Arbeit anhand von Aufträgen selbstständig durchzuführen (allein oder mit anderen), d.h. zu planen, die nötigen Materialien auszuwählen, Arbeitsschritte festzulegen und zu optimieren, das Ergebnis zu prüfen und die Arbeit zu dokumentieren. Dabei achten sie auf Umweltschutz und den Schutz der eigenen Gesundheit. Eine weitere Aufgabe ist die Steuerung, Überwachung und Optimierung von Fertigungsprozessen.
Erforderlich ist Freude am Umgang mit Maschinen und an der Zusammenarbeit mit anderen.
Ausbildungsdauer: drei Jahre
Ausbildungsort: Berufsschule und Betrieb
Weiterbildungsmöglichkeit: Meister, Techniker, Ingenieur
www.saegeindustrie.de