Berufsorientierung an Gymnasien und Realschulen
Praktika in Betrieben und Selbsteinschätzung
Passen die Wünsche und Fähigkeiten zum Traumjob?
Die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt macht eine frühe Lebensplanung wichtiger denn je.
Bereits während der Schulzeit werden Schüler der Realschulen und Gymnasien durch die sogenannte „Berufsorientierung an Realschulen (Bors)" bzw. „Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium (Bogy)“ auf ihre spätere Karriere aufmerksam gemacht.
Dies soll ihnen helfen, einen Weg durch das Wirrwarr des Ausbildungsmarktes und der Berufswelt zu schlagen, denn die Fülle an Ausbildungsmöglichkeiten und Studienplätzen sorgt für Orientierungslosigkeit:
Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich? Wie bekomme ich einen Überblick? Was hat (für mich) Zukunft?
Auch stehen längst nicht alle Türen offen, so dass vielfältige Möglichkeiten nicht genügen, um den Traumberuf zu finden.
Berufsorientierung ist eine lange Entwicklung, die nicht in ein paar Tagen vor sich geht, weshalb Jugendliche häufig mit einer von den bisherigen Wünschen völlig abweichenden Ideen ankommen oder nach einem Praktikum im Traumjob grimassenschneidend verkünden, dass das wohl doch nicht das Wahre sei.
Berufsorientierung an Schulen geht über ein bloßes Praktikum hinaus: In Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, den Hochschulen und oft auch mit Betrieben gestalten die Schulen ein pädagogisches Begleitkonzept.
Realschüler erhalten diese Berufsorientierung in der neunten Klasse, Gymnasiasten in der zehnten.
Zu Beginn geht es um das Erkennen der persönlichen Wünsche, Fähigkeiten, der Interessen und Erwartungen sowie um eine Selbsteinschätzung.
Danach erarbeiten sie verschiedene Berufe und Tätigkeitsfelder und bekommen Hilfen zur selbstständigen Nachforschung, so z.B. per Internet oder im Berufsinformationszentrum der Arge. Auch Eltern sollten mit diesen Medien vertraut sein, da sie für Jugendliche die wichtigsten Ansprechpartner zur Berufswahl darstellen.
Als nächstes vergleichen die Schüler sich selbst mit den Anforderungen des Berufslebens und durchleuchten die eigenen Interessen und Fähigkeiten hinsichtlich der Berufswünsche.
Die anschließende Praktikumswoche zeigt den Interessierten ein möglichst ungeschöntes Bild des Traumberufes.
Letztlich beschreiben die Jugendlichen ihre genauen Vorstellungen, was an den Schulen in unterschiedlichster Weise abläuft: Mal reden sie über die Erlebnisse in Kleingruppen, mal wird der Abschluß ein Highlight, zu dem auch Eltern und Lehre eingeladen sind und das an Gymnasien zur Weiterorientierung bei den Studienberatungen in der zwölften Klasse dient.
Dies alles zeigt den Jugendlichen verschiedene Wege auf und lehrt sie, flexibel zu planen, denn die berufliche Realität zerschmettert viele Wünsche!