Freiwilligendienst in Zentralamerika

Workcamp in Nicaragua

Arbeiten in Mittelamerika

Als Freiwilliger jobben für die Umwelt in Managua

Ankunft am Flughafen der Hauptstadt Managua, der Stadt, die eigentlich gar keine ist. Nach dem schrecklichen Erdbeben von 1972, dem nicht nur mehr als 10.000 Menschen zum Opfer fielen, sondern das hier praktisch alles zerstört hat, ist Managua eine Ansammlung von Siedlungen, Slums, Märkten und jeder Menge Verkehr. Eine richtige Stadtmitte existiert nicht.

Auf dem Weg aus der Stadt in Richtung Süden können wir im starken Gegensatz hierzu die Villen der Reichen sehen und riesige Einkaufszentren, in denen sie ihren Shopping-Gelüsten nachgehen. Etwa eine Stunde dauert die Fahrt nach Diriamba, unserem Einsatzort in der Provinz Carazo. Nachdem wir untergebracht worden sind und uns ein wenig ausgeruht haben, gibt es zunächst ein Treffen im Büro unseres Partners ADECA. Dieser, im Jahre 1990 gegründet, ist schwerpunktmäßig im sozialen und ökologischen Bereich tätig. Unter anderem unterstützt er ein Frauenhaus, ein Behindertenheim, ein Waisenhaus, ein Ausbildungszentrum sowie ökologisch orientierte Landwirtschaftskooperativen, Wiederaufforstungsprojekte, ein Ökologiezentrum und kleinere Projekte im Umweltschutzbereich.

All diese Projekte werden wir uns im Laufe unseres Aufenthaltes anschauen, auch das Ökologiemuseum, das erste seiner Art in Nicaragua, in dem zum Beispiel Bauern und Schulklassen über die Notwendigkeit ökologischen Verhaltens aufgeklärt werden. Am „Institúto Diriangén“, ebenfalls von ADECA unterstützt, gibt es eine Ökologiebrigade. Das sind Schüler, die in ihrer Freizeit freiwillige Arbeit im Umweltschutz leisten. Mit diesen Studenten arbeiten wir jeden Morgen ca. vier Stunden in einer Art Baumschule, wo wir hauptsächlich Erde für die Setzlinge abfüllen, die dann an der Pazifikküste gepflanzt werden sollen. Die Arbeit ist nicht nur sehr einfach sondern auch spaßig, weil man viel Kontakt mit den Studentinnen und Studenten hat. Die „Nicas“ sind unheimlich interessiert und neugierig und schon in den ersten Minuten des Kennenlernens spüren wir, dass wir uns hier sehr wohlfühlen werden. In der Freizeit treffen wir uns oft mit ihnen und sprechen über alles Mögliche.

Auch besuchen wir das Frauenhaus der Stadt, ein Überbleibsel aus der Zeit der sandinistischen Regierung, die erstmals versuchte, nicht nur Bildung und Gesundheit für alle zu garantieren, sondern auch Diskriminierungen abzuschaffen. Leider führte dies zu dem langjährigen von den USA unterstützten und finanzierten Contrakrieg, der ganz entscheidend zur Verarmung des Landes beigetragen hat.

Nicaragua gilt heute als zweitärmstes Land Lateinamerikas. Mit Fernando und Sergio, unseren ständigen Begleitern, können wir nicht nur über alles sprechen, sie gehen auch auf unsere Wünsche ein und besuchen mit uns eine Ausbildungsstätte für Straßenkinder und gefährdete Jugendliche oder lassen uns mit Jugendlichen der „Gesundheitsbrigaden“ in die Armenviertel gehen, wo man versucht, durch verschiedene Maßnahmen den Ärmsten zu helfen. Um mehr über die massiven ökologischen Probleme zu lernen, worin diese wurzeln und wie man sie vielleicht in den Griff bekommen kann, besuchen wir Landwirtschaftskooperativen, die nicht nur selbst ökologische Landwirtschaft betreiben, sondern auch andere Betriebe bei der Umstellung unterstützen. Diesen Besuch fanden alle auch im Hinblick auf unsere eigene Umweltproblematik hochinteressant.

Prima Ausflüge gab es auch! Zum Beispiel zur Pazifikküste, zum Vulkan von Masaya, zum Indio-Markt, zu Lagunen und in den Dschungel, wo wir Brüllaffen und tolle Papageien sehen konnten. Zum Abschluss gab es einen deutschen Abend, an dem jeder etwas aus seiner Region auf den Tisch zauberte. Von Kässpätzle über Frikadellen und Nudelsalat gab es ein reichhaltiges Buffet, auch Weißwürste und Leberkäs fehlten da nicht.

Das war schon das Mindeste, nachdem unsere Freunde uns am Tag vorher mit nicaraguanischen Spezialitäten verwöhnt hatten. Für Nicaragua ist es sehr wichtig, sich auf einfache Lebensbedingungen einstellen zu können. Dafür wird man durch tolle Kontakte, interessante Menschen und eine reichhaltige Kultur belohnt.

Wer an Jobs im Umweltbereich interessiert ist oder auch an Freiwilligendiensten im Ausland oder Inland, der sehe sich auch im Onlineshop um ...

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