Wieviel springt raus?
Goldene Nase oder Bettellohn?
Rund ums Geld
Nun zu einem Thema welches sicherlich großes Interesse beim Leser hervorruft.
Der Verdienst
Bezahlt wird bei der Ernte ausschließlich nach erbrachter Leistung, sprich nach Menge der geernteten Äpfel. Da die Pflücker an verschiedenen Reihen zu arbeiten haben, und jeder einzelne seine eigenen, zu füllenden Obstkisten erhält, ist das täglich erbrachte Quantum leicht feststellbar.
Der Verdienst pro Kiste (ca. 500 kg) betrug 1997 durchschnittlich NZ$ 24 brutto. Je nach Apfelsorte schwankte dieser Betrag leicht nach oben oder unten. In den ersten 3 bis 4 Wochen konnte ich zumeist nicht mehr als 3 Kisten täglich füllen. Doch als schließlich die unangenehm zu pflückenden Sorten abgeerntet waren, wurde die Arbeit wesentlich lukrativer.
So erzielte ich durchwegs 5 bis 6, an einigen sehr guten Tagen 7 Kisten. Das bedeutete jedoch, mich von morgens bis abends abzurackern, ohne mir lange Verschnaufpausen zu gönnen. So manch einheimischer Pflückprofi ist bei besten Voraussetzungen imstande, bis zu 10 Obstkisten täglich abzuliefern.
An dieser Stelle möchte ich abermals ausdrücklich davor warnen, man sollte sich bezüglich dem persönlichen Leistungsvermögen keinen übertriebenen Vorstellungen hingeben. Wie viele große Sprüche hörte ich doch von anderen Reisenden vor Beginn der Arbeit, die dann nach einigen Tagen schlagartig verstummten.
Als überaus positives Detail ist zu bemerken, dass feiertags ein zusätzlicher Pauschalbetrag ausbezahlt wird (meist um die NZ$ 70), unabhängig davon, ob man an diesen Tagen arbeitet oder nicht. Dies ist dem Gesetz nach verpflichtend, ebenso wie der Erhalt einer Prämie in Höhe von 6% (brutto) des gesamten erhaltenen Lohnes. Dieser Bonus wird mit der letzten Wochenabrechnung vergütet. Wurde die ganze Saison hindurch eine gute Leistung erbracht, kann man, einen spendablen Chef vorausgesetzt, eine weitere Zulage von etwa NZ$ 50 bis NZ$ 2 pro Kiste erwarten. In meinem Fall ließ mein Boss einen Dollar springen.
Zusammengefasst konnte ich somit in den 10 Wochen meiner Erntetätigkeit immerhin NZ$ 5.300 auf mein Konto verbuchen lassen. Ein gerechter Lohn für eine schwere Arbeit, wie ich meine!
Die Eröffnung eines Bankkontos ist sehr empfehlenswert, da die meisten Farmer eine Überweisung des Wochenlohnes bevorzugen. Das Verdiente ist hierbei sicher aufgehoben, mittels Bankkarte jederzeit verfügbar, und zudem erhält man auch noch, für unsere Verhältnisse, astronomisch hohe Zinsen. Wie´s genau funktioniert, ist in Working Holiday - Neuseeland nachzuschlagen.