Der Fiskus schlägt zu
Wie kann man Steuern sparen?
Tricks im Neuseeländischen Steuerrecht
Doch nun zu einer gar grausigen Angelegenheit, der in Neuseeland so leicht kein Jobber entkommt.
DIE STEUER
Die Entrichtung von Steuern ist, zumindest bei längerem Enteeinsatz, unumgänglich, da jeder Farmer auf die Vorlage einer Steuernummer beharrt. Somit bleibt es niemandem erspart, dem Staate Neuseeland 20-24% seines schwer verdienten Geldes zu überlassen. Nur bei wirklich kurzzeitigen Arbeiten kann man Bargeld auf die Hand erwarten, und sich somit die Steuerabgabe ersparen. Wenn nun ganz gewiefte Zeitgenossen glauben, sie könnten die Steuer umgehen, indem sie sich ihre Nummer aus dem Geburtsdatum und den letzten Lottozahlen zusammenreimen, muss ich diese enttäuschen. Das bringt abgesehen von Unannehmlichkeiten rein garnichts.
Der fällige Steuerbetrag wird natürlich vom Arbeitgeber gleich einbehalten, und nur die Nettosumme wird ausbezahlt. Da der Farmer jeden Beschäftigten bei der Steuerbehörde anmeldet, würde bei einer etwaigen Kontrolle zwangsweise die unrichtige Nummer ans Tageslicht kommen. Das Fälschen der Steuernummer lohnt sich daher überhaupt nicht, ist doch der Erhalt dieser so einfach wie der Kauf einer Kinokarte. Man sucht dabei lediglich ein zuständiges Büro auf (in größeren Orten zu finden), legt einen Lichtbildausweis vor und gibt eine fixe Wohnadresse an. Es ist kein Problem, die Anschrift der Herberge zu nennen.
Knappe 5 Minuten später ist man stolzer Besitzer dieser wundersamen Nummer. Die Vorlage einer Arbeitsgenehmigung ist hierbei nicht nötig, und es wird auch gar nicht danach gefragt.
Somit liefert man in Zukunft brav einen Teil seines Verdienstes ab, ohne jedoch die Erlaubnis zu haben, über ein eigenes Einkommen zu verfügen. Ja, da unten gehen die Uhren eben etwas anders. Die einzige Chance seine geleisteten Abgaben wieder teilweise, oder gar vollends zurückzubekommen, ist folgende:
Voraussetzung ist ein ständiger Aufenthalt im Lande von länger als sechs Monaten. Danach ist man als Ausländer berechtigt, einen Antrag auf Steuererstattung zu stellen. Hat man das Glück, auf einen netten Beamten zu treffen und wartet man mit höflichen Manieren auf, so stehen die Sterne gut. Zwei meiner Freunde hatten so eine Sternstunde erwischt und nahezu die gesamte Steuer erstattet bekommen. Andere wiederum mussten sich mit einem kleinen Teil von 10 - 20% begnügen.
Nicht vergessen vor der Reise einzupacken: Working Holiday - Neuseeland.