Vesperbrot und Äpfel
Jobmöglichkeiten für Frauen
Jobs beim Abpacken
VERPFLEGUNG
Grundsätzlich gilt beim Jobben auf den Farmen - "Verpflege dich selbst, sonst tut es keiner". Ich bin von Natur aus ziemlich wählerisch, was Speisen anbelangt. So hatte ich vor Arbeitsbeginn schon ärgste Bedenken und hoffte auf gute Kochkünste der Frau des Hauses. Als ich dann, nach Beendigung des ersten Tages, mit knurrendem Magen den Heimweg antrat, wusste ich allerdings, dass sich diese Sorge erledigt hatte.
So wurde in Zukunft das allabendliche Zubereiten von Sandwiches und anderen essbaren Kleinigkeiten schon bald zur notwendigen Routine. Ein paar, ganz vom Glück verwöhnte, Kollegen berichteten mir indes, ihnen sei doch einige Male ein erfrischendes Getränk zur Labung gereicht worden.
Ich kann jedoch nicht bestätigen, solcherlei großherzige Gesten der Bauern je mit eigenen Augen zu sehen bekommen zu haben.
Es erübrigt sich zu erwähnen, dass bei der Ernte ein Mangel an frischen Äpfel durchaus nicht gegeben ist. Doch würde ich meinen, seinen Nahrungsbedarf gänzlich mit Obst abzudecken, ist auch nur mäßig empfehlenswert.
MÄDCHEN BEI DER OBSTERNTE
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Äpfelpflücken um eine körperlich anstrengende Tätigkeit. Rein von den körperlichen Voraussetzungen her betrachtet, sind die (meisten) Mädchen daher natürlich benachteiligt. Dennoch gab es einige Pflückerinnen auf diversen Plantagen. Glaubt SIE nun, das tagtäglich tonnenweise Herumschleppen von Äpfeln, das Zerkratztwerden von Kopf bis Fuß durch Äste und die oft knallheiße Sonne können IHR nichts anhaben, so hat SIE ebenso keine Probleme einen Job zu ergattern.
Kommt SIE nach gewisser Zeit der zur Einsicht, dies sei doch nicht ganz das Richtige, so ist es nicht so schlimm. Auch einigen männlichen Erntekollegen wird diese Arbeit bald zu anstrengend werden.
Ich kannte jedoch keine Pflückerin, die wirklich gut verdient hätte. Die weit bessere Chance dazu ergibt sich für Mädchen da schon bei einem Job in den Sortierhallen.
Das Verpacken des Obstes ist überwiegend Frauenarbeit und beschert ebenso vielen ausländischen Durchreisenden eine gute Möglichkeit zum Geldverdienen. Bei dieser Tätigkeit spielt nicht die rohe Kraft, sondern vielmehr Schnelligkeit, Präzision und nicht zuletzt auch Durchhaltevermögen die entscheidende Rolle. Das Verpacken der Äpfel ist allerdings reine Fließbandarbeit, die wiederum auch nicht jederfraus Sache sein dürfte.
Meist wird auch hier nach Leistung, das heißt nach Stückzahl der fertig verpackten Kartons, bezahlt. So konnte eine Freundin aus Korea bei nur 8 Stunden täglich zumeist mehr als NZ$ 100,- netto erzielen. Einer anderen aber wurde diese Monotonie schon bald unerträglich, so dass sie nach zwei Wochen aufgab. Auch einige Männer sind in den Verpackungshallen beschäftigt. Stapeln, Versiegeln und Verladen der gefüllten Kartons bringt allerdings nur ca. NZ$ 8,- bis 9,- Stundenlohn brutto.
Dran denken, Working Holiday - Neuseeland ins Reisegepäck zu stecken.