Freiwilliges Ökologisches Jahr
Freiwilligendienst: ein Erfahrungsbericht
Betreuung der Freiwilligen
Bereits in meiner Schulzeit war ich im Umweltschutz aktiv - ich baute eine Jugendumweltgruppe auf und beteiligte mich auf Landes- und Bundesebene an der Arbeit der BUNDjugend.
Auch im privaten Bereich spielte umweltfreundliches Verhalten eine wichtige Rolle. Somit stand für mich schon lange fest, daß ich später „im Umweltschutz" arbeiten wollte.
Um mich bzgl. der Richtung zu orientieren und v.a. herauszufinden, ob naturwissenschaftliches Arbeiten das Richtige für mich ist, bewarb ich mich für ein FÖJ und arbeitete 1995 / 96 ein Jahr lang in der „Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg e.V." mit.
Das FÖJ brachte mir eine Fülle an Erfahrungen und u.a. die Erkenntnis, daß ich gerne naturwissenschaftlich arbeiten wollte, mir überdies aber weitere Aspekte wichtig waren. So entschied ich mich schließlich gegen ein Studium der Landschaftsökologie und für die Umweltwissenschaften.
Das FÖJ und meine vielfaltigen Erlebnisse waren ein so wichtiger Bestandteil in meine Leben, daß ich auch nach dem FÖJ das ganze Studium hindurch mehr oder weniger engen Kontakt zum FÖJ hielt.
Als ehemalige Sprecherin war ich beim ersten Seminar des nachfolgenden Jahrganges dabei, stellte meinen Studiengang bei den FÖJ-Berufsfindungstagen vor und absolvierte schließlich ein zweiwöchiges Praktikum in der FÖJ-Betreuungsstelle, um meine Diplomarbeit vorzubereiten.
Da ich mich in meinem Studienschwerpunkt „Umweltbildung und-beratung" intensiv mit dem Feld des „Umweltbewußtseins" befaßt hatte, entschied ich mich schließlich, meine Diplomarbeit über die Auswirkungen der Teilnahme am FÖJ auf das Umweltbewußtsein zu schreiben.
Das Thema war für mich sehr interessant, da ich bei mir selber gesehen hatte, wieviel das FÖJ bewegt hat.
Genau zum Zeitpunkt der Abgabe meiner Diplomarbeit wurde im FÖJ Schleswig-Holstein eine (zunächst auf drei Jahre befristete) Stelle als pädagogische Betreuerin ausgeschrieben - seither arbeite ich dort in meinem „Traumjob" und bin neben der Betreuung der Teilnehmerinnen und der Einsatzstellen sowie den Seminaren v.a. für die ausländischen Teilnehmerinnen zuständig.
Dabei finde ich es sehr hilfreich, das FÖJ auch aus Teilnehmersicht zu kennen; ich habe das Gefühl, meine Teilnehmer auf ganz andere Art verstehen zu können, als es mir nur durch meine berufliche Ausbildung möglich gewesen wäre.
Was das FÖJ bei mir bewegt hat? Ich war schon immer sehr umweltengagiert - im eigenen und im politischen Bereich - aber das FÖJ hat das alles noch sehr verstärkt und das Thema „Umwelt" als unlöschbaren Teil von mir verankert. Ich bin in dem Jahr viel selbständiger geworden, habe mich ausprobieren können und gemerkt, wo meine Stärken und Schwächen, meine Neigungen und auch Abneigungen liegen.
Ich habe mir ein gutes Stück von dem aneignen können, was man heute so schön als „Schlüsselkompetenzen" bezeichnet und was ein ganz wichtiger Teil für meinen weiteren persönlichen, aber auch beruflichen Werdegang war und ist. Ich habe gute enge Freunde gefunden, die dies bis heute noch sind. Ich habe auch gelernt, wie gut Engagement tut und ist, habe die Bestätigung bekommen, mich weiter zu engagieren.
Und ich habe immer noch vor, mit zwei meiner guten FÖJ-Freundinnen das Ergebnis unserer FÖJ-Zukunftswerkstatt umzusetzen: zu Fuß Deutschland zu durchqueren.
Das FÖJ ist jetzt 7 Jahre her - manchmal habe ich das Gefühl, es ist gerade erst gewesen, manchmal kommt es mir vor wie Jahrzehnte.
Soviel ist inzwischen passiert - und trotzdem ist es immer noch so präsent. Ich fühle mich nach wie vor als (ehemalige) FÖJlerin - und das wird wohl auch immer so bleiben.
Einmal FÖJlerin -immer FÖJlerin!
I. Peterson