Freiwilligendienst in peruanischer Klinik

An schwierigen Situationen wachsen

Freiwilligenjahr in Peru

Die 19-jährige Laura Gärtner wird ein Jahr lang in der peruanischen Hauptstadt als Voluntaria in einer ambulanten Klinik arbeiten. “Mir war schon immer klar, dass ich mal aus dem reichen Westen heraus will und ein Land kennen lernen, in denen es den Menschen nicht so gut geht” , begründet sie ihre Entscheidung.

Was sie in der Stadt mit sieben Millionen Einwohnern erwarten wird, weiß Laura Gärtner noch nicht ganz genau: “Ich bin die erste Voluntaria, die im Centro Medico arbeitet, da ist das Aufgabenfeld noch nicht ganz klar.” Wohnen wird sie in einer Gastfamilie, die sie ebenfalls noch nicht kennt. “Ich weiß bislang nur, dass ich im Stadtteil Pao im Norden Limas leben werde. Ich weiß noch nicht mal, ob es dort fließendes Wasser gibt.” Ganz auf sich gestellt ist die junge Frau jedoch nicht. In ihrem Stadtteil wird sie eine peruanische Ansprechpartnerin haben und eine Deutsche, die in Lima lebt, wird sich um Laura Gärnter und die anderen Voluntarios kümmern. Insgesamt sind aus dem Erzbistum Freiburg elf junge Frauen und Männer zu einem Freiwilligenjahr in Peru aufgebrochen. Dieser Dienst kann als Freiwilliges Soziales Jahr und oder als Ersatz für den Zivildienst geleistet werden. Bis auf den Flug wird der Aufenthalt von der Kirche bezahlt.

Von der Fachstelle für Freiwilligendienste wurden die Voluntarios auf ihr Jahr in Südamerika vorbereitet. “Wir haben in Seminaren sehr viel über das Leben in Peru gelernt” , berichtet Laura Gärtner. Sie weiß, dass sie in einer Gesellschaft leben wird, die ganz anders ist als hier in Deutschland und ist sich der Tatsache bewusst, dass sie auf kulturelle Unterschiede stoßen wird, die für Westeuropäer nur sehr schwer zu begreifen sind. “Wir sollen jedoch den Menschen in Peru keine Vorschriften machen” , sagt Laura Gärtner. “Wir sollen uns anpassen und dort mitleben.”

Um die Menschen zu verstehen, hat die 19-Jährige bereits zu Hause etwas Spanisch gelernt. Und während der ersten drei Wochen ihres Aufenthaltes wird sie zusammen mit den anderen Freiwilligen einen Intensivkurs absolvieren. “Anfangs werde ich mich wahrscheinlich schon noch mit Händen und Füßen unterhalten müssen” , vermutet Laura Gärtner.

Sie hofft, dieses Jahr im Ausland nutzen zu können, um an schwierigen Situationen zu wachsen und auch an Selbstbewusstsein zu gewinnen. Und sie wolle den Blick fürs Wesentliche gewinnen, erzählt Laura Gärtner. “Ich werde in diesem Jahr Erlebnisse haben, die mir niemand mehr wegnehmen kann.” Und durch ihre Arbeit im Centro Medico auch Erfahrun gen sammeln, die ihr in ihrem Medizinstudium, das sie 2006 beginnen will, nützlich sein können. Der Abschied von ihrer Familie und ihren Freunden sei ihr schon schwer gefallen, erzählt Laura Gärtner. Und sie ist sich sicher, dass sie ihre Lieben auch am meisten vermissen wird. “Und bestimmt auch das Essen und einige andere Gewohnheiten” , sagt sie.

In der vergangenen Woche mussten sie und die anderen Voluntarios kurzfristig nach Offenbach fahren, um dort ihre Visa in Empfang zu nehmen. “Eigentlich sollten die uns zugeschickt werden, doch es gab da wohl eine Gesetzesänderung und wir mussten sie persönlich abholen.” Doch als die nötigen zwei Unterschriften geleistet waren und alle ihre Visa in den Händen hielten, stand dem Jahr in Peru nichts mehr im Weg.

 

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