Bolivianische Geschichte

Über Santa Cruz de la Sierra

Geschichte

Santa Cruz de la Sierra, Hauptstadt des gleichnamigen „Departamiento“ im östlichen Tiefland Boliviens (420 m), war ab dem 17. Jahrhundert Ausgangspunkt der Jesuiten-Missionare. Sie christianisierten die Bewohner der Region „Chiquitania“ (in der auch die Missionarsstation liegt). Seit den achtziger Jahren hat sich die Einwohnerzahl aufgrund des Wirtschaftswachstums auf 1,1 Mio. Menschen verzehnfacht. Die Stadt ist mit vier Hauptringstraßen, den sogenannten „anillos“ (Ringe) kreisförmig aufgebaut; von der „Plaza del 24 de Septiembre“ (Platz des 24. Septembers) im Zentrum führen vier Hauptstraßen nach Norden, Süden, Osten und Südwesten.
Die schnelle Entwicklung hat ihre Spuren hinterlassen: Im Zentrum findet man sämtliche Elemente, die zu einer modernen Großstadt gehören, also Einkaufszonen mit Geschäften, die Adidas- , Levis- und Nike-Markenartikel zu Dollarpreisen verkaufen, Banken, große Supermärkte, Hochhäuser, einen sehr schön angelegten zoologischen Garten mit vielen Tieren Südamerikas, breite gepflasterte Straßen ... je weiter man sich jedoch vom Zentrum entfernt, um so ärmlicher wird das Straßenbild, bis schließlich nur noch winzige Hütten aus Wellblech und Holzresten, umgeben von Abfallbergen, und unbefestigte, in der Regenzeit mit knietiefem Schlamm bedeckte Straßen, die natürliche Aufzuchtsstätte für ganze Mückenheere bieten, zu sehen sind. Die hohe Arbeitslosigkeit, ebenso wie der florierende Drogenhandel und die hohen Kriminalitätsraten kennzeichnen diese Armutsviertel.

Taxi und Busfahrt in Santa Cruz de la Sierra

Immer und überall vorhanden sind die Taxis, die allerdings oft an Rostkisten auf vier Rädern erinnern und wie durch magische Kräfte nicht auseinander zu fallen scheinen; für 5-10 Bolivianos (ca. 1 Dollar) können diese angemietet werden, abhängig von der Zahl der Personen und der Distanz. Den Preis handelt man am Besten vorher aus, da man vor allem als „Gringo“ (alles, was sichtbar aus Nordamerika und Europa kommt, also hellhäutig ist und helle Haare hat, wird hier so bezeichnet) sonst in die unangenehme Situation kommen kann, 30 Bolivianos zu zahlen. Diesen Preis bin ich jedenfalls bei meiner ersten Taxifahrt losgeworden, da ich über die üblichen Preise nicht informiert war und der Taxifahrer mir mit der Polizei gedroht hat .... darauf wollte ich es natürlich nicht ankommen lassen, und habe also schön brav den völlig überteuerten „Gringo“-Preis bezahlt!
Außerdem gibt es noch Kleinbusse, die sogenannten „Micros“, die für 1,50 Bolivianos auf festgelegten Strecken Passagiere von den Vororten ins Zentrum und zurück transportieren. Man stellt sich dafür einfach an den Straßenrand und winkt dem entsprechenden Bus zu, damit dieser anhält – will man aussteigen, schreit man dem Fahrer „parada" (Haltestelle) zu, und dieser hält an der nächstmöglichen Stelle und lässt die Fahrgäste aussteigen. Es ist dabei hilfreich, vorher nach dem Stadtviertel zu fragen, in das der Bus fährt, da dies sich auch mal kurzfristig ändern kann; ich bin einmal aus Versehen im sechsten „anillo“ gelandet, was nicht ungefährlich für eine „Gringa“ wie mich ist. Andererseits konnte ich so mit eigenen Augen sehen, welche Armut in diesen Teilen der Stadt vorherrscht.

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