Freiwilligenarbeit in einer Altenbegegnungsstätte
FSJ im Bereich Freizeitgestaltung
Arbeit mit Rentnern
Ich hatte mir für mein freiwilliges soziales Jahr den Arbeitsbereich ´Freizeitgestaltung und Betreuung älterer Menschen´ ausgesucht und war in einer Begegnungsstätte beschäftigt.
Meine Arbeit gestaltete sich recht vielfaltig und hat mir viel Freude bereitet. In unserem Programm, welches wir jeden Monat neu gestalteten, fanden sich feste, wöchentlich wiederkehrenden Programmpunkte sowie ein wechselndes Programm an unserem "Kultumachmittag".
Die regelmäßigen Veranstaltungen, wie z. B. Kaffee und Kuchen dienstagnachmittags oder der Spielenachmittag montags verhalfen zu einem immer wiederkehrenden Publikum, mit dem die Begegnungsstätte fest rechnen konnte. Zum anderen boten wir den Besuchern damit einige geregelte Abläufe. Und gerade Regelmäßigkeit wie diese gewinnen im Alter an Bedeutung.
Der Donnerstag stand uns zur freien Gestaltung zur Verfügung. Dann fanden beispielsweise das monatliche Bingo statt, unser Quiz nach dem Vorbild von "Wer wird Millionär", man guckte gemeinsam einen Film, oder es wurde gesungen.
Meine Aufgaben in der Begegnungsstätte waren sehr unterschiedlich. Neben der täglichen Betreuung beim Mittagessen und der Hilfestellung bei kleineren, alltäglichen Problemen, wie beispielsweise dem Ausfüllen von Formularen, oder dem Anruf beim Hausmeister, wenn die Tür zugefallen war, gehörten auch die Organisation von Festen oder Sonderveranstaltungen, wie zum Beispiel die eines Literaturnachmittags oder einer Halloween-Feier.
Außerdem betreute ich einige kleine Projekte wie das monatliche Quiz, welches sich großer Beliebtheit erfreute. Solche Dinge machten mich dann schon ein wenig stolz. Man freut sich sehr, wenn Veranstaltungen bei den Besucher gut ankommen.
Aber das Wichtigste bei dieser Arbeitsstelle war "eigentlich ganz einfach" Geduld und Zuhören. Am Anfang war es schwierig und ungewohnt, sich auf ältere Leute einzulassen und sich ihre, aus unserer Sicht manchmal gar nicht so schwerwiegenden, Probleme anzuhören. Doch mit der Zeit lernte ich die Bedeutung einzuschätzen, die ein fünfminütiges Zuhören bewirken kann.
Viele Leute hatten einen Großteil ihrer Bezugspersonen schon verloren und waren dankbar für ein offenes Ohr. Und auch ich selbst profitierte von diesen Gesprächen: Durch die Geschichten von früher und die Lebenserfahrung der älteren Generation habe ich viel über mich selbst gelernt.
S. Peichl