Freiwilliges Soziales Trainingsjahr

Freiwilligendienst in einem Reitstall

FSTJ - Erlebnisbericht

Mein Name ist Sandra, ich bin 21 Jahre alt und habe eine Tochter von drei Jahren. Seit einiger Zeit bin ich nun schon beim FSTJ und ich muss sagen, ich komme jeden Tag gerne her, was bisher nicht so Gang und Gäbe war in meinem Leben.
Bis jetzt habe ich mich von einem Berufsvorbereitungsjahr zum anderen gearbeitet und nie beendet.
Eines Tages kam ich dann zum Jugendamt, um zu fragen, ob es für mich nicht doch etwas gebe, wo ich mich direkt für eine Ausbildung fit machen könnte. Da hörte ich das erste Mal vom FSTJ. Und dann kam der langersehnte Tag, der Beginn des FSTJ.

Als ich hier eintraf, war ich doch sehr überrascht. So eine Freundlichkeit und ein gutes Arbeitsklima habe ich nicht erwartet. Denn in meiner Vergangenheit konnte ich noch nicht so gute Erfahrungen sammeln.
In Lehrgängen war ich bis jetzt ein Jugendlicher unter vielen. Es wurde nie auf meine Wünsche und Probleme eingegangen. Es gab viele Zickereien und Ausgrenzungen. Das alles gibt es im FSTJ nicht.
Hier sitzen wir alle in einem Boot. Jeder hat sich ein Ziel gesetzt, das er verfolgt. Mein Ziel ist es, in diesem Jahr beim FSTJ meinen Realschulabschluss nachzuholen.

Aber es ist trotzdem alles nicht so einfach, denn da ist ja noch meine Tochter. Sie muss ja auch untergebracht sein. Während der Arbeitszeit beim FSTJ ist das kein Problem, denn da gibt es den Kindergarten.
Aber den Realschulabschluss nachholen, das geht nur abends. Und die Unterbringung dann abzusichern, ist nur mit Hilfe meiner Familie möglich. Es ist alles nicht einfach, aber es geht, wenn man nur will.

Im Moment absolviere ich ein Praktikum in einem Reitstall. Denn ich möchte später eine Ausbildung als Pferdewirtin beginnen. Daher finde ich es gut, dass zu dem Jahr beim FSTJ ein mehrmonatiges Praktikum gehört.
Vielleicht finde ich ja auch raus, dass es für mich nichts ist. Dann kann ich mich auch noch anders orientieren. Aber ich denke, das bringen die Zeit und die Erfahrungen, die ich bis dahin sammeln konnte, mit sich.

Für mich zählt nur, dass ich jetzt ein Ziel vor Augen habe, das ich unbedingt erreichen möchte, was für mich sehr wichtig ist. Denn ich will endlich mein Leben auf die Reihe bekommen. Und ich denke, hier beim FSTJ wird es mir gelingen.
Abschließend möchte ich noch sagen: "Ich freue mich auf Arbeit und Ausbildung."
Sandra Kudling