Abenteuer in einem fremden Land

Glück, Heimweh und Sehsucht

Leben als FSJler in Frankreich

Nach diesem stellvertretend für noch viele andere geschilderten Ereignis möchte ich noch anfügen, dass es natürlich nicht ausschließlich schöne, glückliche Momente und Geschehnisse gab. Anfangs stand natürlich der Reiz des Abenteuers; unabhängig, frei, in einem fremden Land mit einer fremden Kultur, was will man mehr als idealistischer Zwanzigjähriger?
Was jedoch, wenn einem gewaltsam die eigenen Grenzen aufgezeigt werden durch Sehnsucht, Einsamkeit, durch die Erkenntnis, nicht alles selbst in der Hand zu haben – siehe Wohnungsumzüge? So erlebte ich auch Momente, die die schönen Seiten meines Lebens hier verblassen ließen und mich in Lethargie versetzten.
Nun jedoch, Anfang März, wo die Tage wieder länger werden und der Frühling längst ausgebrochen ist, stellt sich wieder das bekannte Glücksgefühl ein, all diese Erfahrungen hier an der „Côte d’Azur" noch um ein halbes Jahr bereichern zu können.

Vergessen, aber nicht weniger wichtiger, prägnant, typisch.
Unendlich andauernde, ineffiziente „réunions" (Teamsitzungen); Hängemattenverbot durch „mairie" (Bürgermeisteramt); Mäuseskelette bei der Ankunft in meiner jetziger Wohnung; Ohrfeige eines Obdachlosen am letzten Arbeitstag vor meinem ersten und einzigen Deutschlandurlaub; le „français de la rue"; südfranzösische Arbeitsmentalität, die darin besteht, sich enorm beschäftigt zu geben und alles zu verkomplizieren. Ferner sündhaft hohe Lebenskosten (man zahlt immer für Sonne und Meer mit …); unendlich viele Zug- und Bahnhofstunden; Weihnachtsbad im Meer, putzen, putzen, putzen, wenn Mama sich des Ausmaßes bewusst wäre …
R. Auer

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Dieser Titel hilft dann allen, die dann iimmer noch keine Lust auf Frankreich haben.