Freiwilliger in St. Raphael

Freiwilliges Soziales Jahr in Südfrankreich

Freiwilligenarbeit mit Obdachlosen

Anlaufstelle an der Côte d’Azur

Ein halbes Jahr FSJ bei „Les amis de Paola“, einer Anlaufstelle für Obdachlose in Fréjus/St. Raphael, Côte d’Azur, Frankreich.
Ein halbes Jahr voller Obdachloser, voller Selbstreflexion, voller neuer Bekanntschaften … schlicht und ergreifend voller Leben!

Außerdem, oder genauer formuliert:
Drei Umzüge, unzählige Fahrradtouren und andersartige Erkundungen von Strand, Meer und Land, Städtebesuche, vier, glücklicherweise mehr oder weniger “heil“ überstandene Fahrradunfälle, fälschlicherweise diagnostiziertes Pfeiffer’sches Drüsenfieber, eine depressive Winterphase et „beaucoup plus“.

Soweit meine bisherige Zeit, objektiv vor meinem innerem Auge vorbeiziehend.
Objektiv, da ich bei ausführlichen Beschreibungen des zurückliegenden Zeitraumes nicht nur schrecklich unübersichtlich sondern auch ausufernd werden würde und dies zumindest ein wenig zu vermeiden versuche.

Als Einstieg und zugleich als Kostprobe der hier herrschenden Mentalität, schildere ich kurz meine Ankunft Anfang September.
Nach zwölfstündiger Zugfahrt wurde ich von meiner künftigen „directrice“ am Bahnhof abgeholt, die mir während der Fahrt mitteilte, dass momentan leider keine Wohnung zur Verfügung stehe – beim letzten Vorbereitungsgespräch mit der französischen Partnerorganisation meiner deutschen Entsendeorganisation war von einer Studenten-/Freiwilligen WG mit fünf Personen nahe meiner Arbeitsstelle die Rede gewesen … - und vorläufig in meiner Arbeitsstelle wohnen würde bis sich ein sogenanntes „studio“ für mich gefunden hätte.
So kampierte ich einen Monat auf einem Klappbett in einem Büroraum, mein Hab und Gut auf einem Schreibtisch postiert - und jeden Morgen schön ordentlich wieder zusammengepackt, da im selben Büro Obdachlose von der Sozialarbeiterin empfangen wurden.

Schließlich, nach etlichen leeren Versprechungen und Vertröstungen – alles und jeder schien sich gegen ein „studio“ für mich verschworen zu haben – konnte ich dann mein erstes eigenes Heim beziehen; ein kleines Gartenhaus, das jedoch urgemütlich war und nur bei starken Regenergüssen einen seiner zwei Haken offenbarte: es tropfte und tropfte …
Der zweite Haken waren die erwachsenen Kinder meiner Vermieter, die alljährlich in den Schulferien zu Besuch kamen und Platz benötigten.
Für mich bedeutete dies Auszug kurz vor Weihnachten und Umzug in mein jetziges, sogar (scheinbar) endgültiges „studio“, das ebenfalls sehr gemütlich, noch geräumiger und schöner gelegen war als das vorherige, jedoch auch recht einsam und isoliert zehn Kilometer von meiner Arbeitsstelle entfernt liegt.

Ach ja, das ursprünglich zu Beginn vorgesehene Haus für die Studenten-/ Freiwilligen WG ist übrigens immer noch quasi unbewohnbar, denn es gibt dort weder Heizung noch Elektrizität; es steht seit Jahren leer und vor allem existiert keine Erlaubnis der Besitzer (Kommune), obwohl mir die Hauptverantwortliche im letzten Gespräch diesbezüglich Anfang Januar als Einzugsdatum genannt hatte.
R. Auer

Hier Näheres zu Freiwilligendiensten im Ausland und Inland. Es gibt auch ein eigenes Buch zu Jobmöglichkeiten in Frankreich.
Tja, und wer dann immer noch keine Lust auf Frankreich hat ...

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