Vermittlung ins persönliche Idealkibbuz

Kibbuz und Volontär von A – Z (Teil 3)

Einsatzkibbuz / Freunde

Einsatzkibbuz

In welchem Kibbuz der Arbeitseinsatz genau erfolgen soll, ergibt sich häufig erst bei Vorlage der von der Kibbuzvermittlung ausgestellten Bestätigung. Wünsche bezüglich Größe und Lage z.B. Meeresnähe, Norden oder Süden, Umgebung einer bestimmten Stadt usw.), Arbeitsplatz (z.B. bevorzugt in der Landwirtschaft), Ausstattung des Kibbuz (z.B. mit Sportanlagen) sowie Anzahl der Volontäre können geäußert werden und werden dann auch so weit wie möglich berücksichtigt. Eine erfolgreiche Vermittlung in den persönlichen »Idealkibbuz« hängt natürlich davon ab, ob dieser überhaupt Arbeitskräfte benötigt. Eine Vermittlung in spezielle Kibbuzim - nach dem Motto: »da muß ich unbedingt hin« - ist aus naheliegenden Gründen nicht möglich. Ausnahme: es liegt eine Bestätigung des gewünschten Kibbuz vor, aus der hervorgeht, daß er den Bewerber zum angegebenen Zeitraum aufnimmt. Eine Kopie der Bestätigung sollte dann an den Vermittler gesandt und das Original muß in Tel Aviv vorgelegt werden. Sobald ein Kibbuz gefunden wurde, erfährt man alles Nähere zu öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie, -haltestelle usw.).

Essen / Mahlzeiten

Das Essen ist zumeist reichlich - Nachschläge unbeschränkt! - und von guter Qualität. Satt wird also jeder. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag, die gemeinsam im Speisesaal eingenommen werden.
Zum Frühstück: Salate, Eier, Käse, Yoghurt, Grießbrei, Obst, Kaffee, Milch, Tee und Schokolade.
Zu Mittag: eine warme Mahlzeit mit Fleisch oder Fleischersatz, Fisch, Gemüse, Salat.
Abends: ähnliches Essen wie morgens, oft noch etwas Warmes dazu.

Allgemein wird weniger häufig Fleisch verzehrt als bei uns, dafür mehr Gemüse, Obst und Milchprodukte. Kosher, vorwiegend in religiösen Kibbuzim, bedeutet reines, den religiösen Regeln entsprechend zubereitetes Essen. Bei Fleisch ist die Auswahl auf bestimmte Sorten - meist Geflügel und Paarhufer - beschränkt. Schweinefleisch ist tabu. Zahlreiche Kibbuzim bieten auch immer ein vegetarisches Essen an.

Familienanschluß

Häufig können Volontäre auch vorübergehend von einer Kibbuzfamilie »adoptiert« werden, um dort engeren Kontakt zu den Menschen zu bekommen. Ansprechpartner für solche Unterbringungswünsche ist der Volontärverantwortliche . Hier kommt es sehr auf die Initiative des einzelnen Freiwilligen an.

Feiertage

Grundsätzlich entspricht der Shabbat (Samstag) unserem Sonntag. An diesem Tag wird nicht gearbeitet, es sei denn, es handelte sich um eine unaufschiebbare Tätigkeit, etwa den Umgang mit verderblichen Waren oder die Arbeit im Speisesaal. Die Einhaltung dieses und anderer Feiertage hängt von der Religiosität des Kibbuz ab.

Fernsehen

In den meisten Kibbuz-Clubhäusern und Volonteers´ Pubs gibt es Fernsehgeräte, manchmal auch Videoanlagen.

Freizeit

Da meistens der ganze Nachmittag zur freien Verfügung steht - etwaige Überstunden bekommt der Volontär gutgeschrieben) - bleibt genug Zeit zur Beschäftigung mit Lektüre, Sport, Feten, Discos, Tanz oder Hobbies. Zu diesem Zweck verfügen die Kibbuzim über Kinos, Lesesäle, Club- bzw. Kulturräume, Sportanlagen, Schwimmbäder usw., die nach Absprache genutzt werden dürfen (s. auch Kultur, Ausflüge, Sport).

Ansonsten unterliegen die Freizeitaktivitäten keinen Einschränkungen: man kann zusammen mit der Kibbuzjugend eigene Feten und Fußballspiele organisieren, Ausflüge zum Strand, in die nächstgelegene Stadt oder ins Museum unternehmen, Discos besuchen, am Lagerfeuer hocken, Grillabende besuchen, der Musik frönen ...
Bei der Durchführung von Freizeitaktivitäten stehen der Volontärsleiter bzw. dessen Kibbuzkollegen Freiwilligen gerne mit Rat und Tat zur Seite, denn der daraus resultierende intensive Kontakt mit den Kibbuznikim ist erwünscht.
Bei genügendem Interesse werden Hebräischkurse (Grundlagen) oder Stunden in israelischem Volkstanz gegeben. Meist stehen die Kibbuz-Arbeitsgemeinschaften (Keramik, Makramee, Folklore usw.) auch Volontären offen.

Freundschaften

Eine Beziehung, gleich welcher Art, zwischen Volontären wird vom Kibbuz in keiner Weise eingeschränkt. Anders sieht es bei engen Freundschaften zwischen männlichen Volontären und weiblichen Kibbuzniks oder umgekehrt aus. Solche engen Bindungen werden gerade in kleinen Kibbuzim nicht gern gesehen, denn oft genug besteht die Gefahr, daß der Kibbuz auf diese Weise ein Mitglied verliert.

In größeren Kibbuzim haben Volontäre es oft schwer, überhaupt engen Kontakt zu den Kibbuzniks zu bekommen. Die Distanz mancher Chawerim zu den ständig wechselnden Volontären ist verständlich, denn sie können nicht jedem Neuen mit der gleichen Offenheit begegnen. Trotzdem gibt es, wenn man sich von diesen Anfangsschwierigkeiten nicht abschrecken läßt, genug Möglichkeiten, Kontakt zu finden.