Allgemeines zum Aufenthalt in Großbritannien

Einreise und Organisatorisches

Vor der Abreise in den UK

Als erstes mal etwas Allgemeines zum Aufenthalt in Großbritannien: Staatsangehörige eines EU-Landes dürfen gegen Vorlage eines gültigen Passes oder Personalausweises für 6 Monate nach England einreisen. Wer länger bleiben möchte, hat eine Aufenthaltsgenehmigung (resident permit) beim Home Office zu beantragen. Normalerweise wird dem Antrag stattgegeben, wenn man nachweisen kann, dass man genug Geld hat, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Zum Beispiel: Unterhaltsbestätigung der Eltern oder Brief der Gastfamilie.

Nun zu den Vorbereitungen, am besten beginnt man mit der Schule bzw. dem College bzw. der Arbeitsstelle, je nachdem, wofür man sich entschieden hat.

Wie habe ich alles bekommen

Um an Adressen von Schulen und Colleges zu kommen, habe ich an den British Council und an den Deutschen Akamdemischen Austauschdienst (DAAD) geschrieben. Der DAAD hat mir einen Studienführer über das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland geschickt. In dem Studienführer stehen ausschließlich allgemeine Informationen über das Studium, das Bildungswesen, das akademische Leben, die Zulassung, die Gebühren und die Finanzierung. Weiterhin findet man Adressen von Universitäten oder Colleges und weitere nützliche Adressen. Der DAAD beantwortet aufgrund der Vielzahl von Zuschriften Briefe nicht persönlich. Der British Council dagegen hat mir Adressen von den gewünschten Schulen geschickt, ich hatte um Adressen von Colleges und Schulen aus den Bereichen Schauspiel, Musik und Tanz gebeten. Ich habe mir dann aus diesen Adressen die Schulen herausgesucht, die für mich in Frage kamen, und von mir Informationen schicken lassen. Bei Briefen an Schulen, Colleges und Universitäten im Ausland sollte man immer einen Internationalen Antwortschein beilegen (gibt´s bei der Post), es dauert meist ein paar Wochen, bis die Antwort kommt. Auf keinen Fall gleich aufgeben, wenn mal keine Antwort kommt oder ein Brief zurückkommt mit der Aufschrift "unbekannt verzogen". Das ist mir auch ein paar Mal passiert. An den Universitäten oder Polytechnics reicht im Allgemeinen der Nachweis der deutschen Hochschulzugangsberechtigung. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte sich an die National Union of Students wenden, oder bei der Universität oder dem College direkt nachfragen. Man kann auch teilweise über deutsche Universitäten die nötigen Informationen bekommen, oder im Berufsinformationzentrum des Arbeitsamtes die Unterlagen über ausländische Colleges einsehen.

Bei privaten Schulen hängen die Zulassungsvorschriften von der einzelnen Schule ab. Manchmal wird ein persönliches Vorstellungsgespräch verlangt, bei den meisten Kunstschulen muss man natürlich vorspielen, vorsingen, vortanzen oder Arbeitsproben vorlegen. Es kommt allerdings auch vor, dass es reicht, die kompleten Bewerbungsunterlagen einzuschicken. Bei der Desmond Jones School of Mime and Physical Theatre ist das der Fall, denn dort wird kein Vorspielen oder Vorsprechen verlangt. Es wird ein persönliches Gespräch vorausgesetzt. Aber es ist eine internationale Schule, und viele Studenten können nicht extra nach London kommen, nur für ein Gespräch. Ich konnte es auch nicht, in diesem Fall wird man nur aufgrund seiner Bewerbungsunterlagen akzeptiert oder abgelehnt.

Es ist übrigens in England üblich, die gesamten Studiengebühren schon vor Beginn des Studiums bezahlen zu müssen, so dass man sich, besonders bei privaten Schulen, genau über die betreffende Schule bzw. das College informieren sollte.

Ich hatte entweder die Möglichkeit eine Anzahlung von 50 Pfund sofort zu leisten und den Rest drei Wochen vor Studienbeginn, oder innerhalb einer Woche nach Mitteilung der Annahme den gesamten Betrag von 645 Pfund. Zusammen mit der Anzahlung musste ich ein Formular zurückschicken, in dem sinngemäß stand, wer sich nicht korrekt verhalte, immer unpünktlich sei oder ohne Grund (Krankheit) fehle, fliege von der Schule.

Informationssuche...

Wer sich nicht für ein Studium interessiert und lieber arbeiten möchte, der kann sich auch schon vor seiner Abreise um eine Stellung bemühen. Als Bürger aus einem EU-Staat, braucht man natürlich in Großbritannien keine Arbeitserlaubnis. Schweizern wird sie aber auch problemlos ausgestellt. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, es ist schon vor Ort schwer genug, Arbeit zu finden. Aber mit etwas Glück fährt man schon mit ein paar Einladungen zu Vorstellungsgespächen in der Tasche los. Eine feste Zusage vor der Abreise erhält nur, wer entweder sehr viel Glück oder Beziehungen hat.

In den meisten Stadtbüchereien finden sich zwei bis drei Bücher mit Adressen zur Arbeits- oder Jobsuchende in Großbritannien (diese Bücher gibt es auch für andere Länder). Als "heißer Tip" für Jobsucher wird in diesen Büchern empfohlen, hinzugehen und direkt nach Arbeit zu fragen, die sogenannte "Walk-in Methode". Diese ist zwar durchaus üblich, aber gerade weil alle Arbeitsuchenden persönlich fragen, kann man viele Manager mit eine schriftlichen Bewerbung mehr beeindrucken. Die Bücher mit den Adressen sind oft nicht mehr auf dem neuesten Stand, und viele Adressen sind veraltet und längst nicht mehr aktuell. Das kann man durch einen kurzen Anruf klären, bevor man die Bewerbung losschickt.

Die Auslandsabteilung der Zentalstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Bonn erteilt nicht nur Auskunft über Jobs im Ausland, sondern vermittelt auch Arbeitskräfte ins Ausland. Die ZAV ist eine gute Chance, seinen Aufenthalt mit einer festen Zusage zu beginnen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, sich selbst Adressen von Firmen zu besorgen, für die man gerne arbeiten möchte und sich dort schriftlich zu bewerben, oder, besser noch, telefonisch nachzufragen, ob zur Zeit jemand eingestellt wird. Die Adressen erhält man vom British Council, den Yellow Pages (gelbe Seiten) oder natürlich dem Internet.

Fleißig Bewerbungen loslassen

Wer Interesse an einem Ferienjob in England hat, findet ein paar Adressen in dem kostenlosen "Reiseführer für junge Leute" der British Tourist Authority (BTA). Hauptsächlich sind es Adressen aus den Bereichen Aupair und Hotel oder eventuell auch Freizeitparks. Eine gute Quelle ist der Verlag interconnections mit dem Titel "Ferienjobs und Praktika Großbritannien, s. Onlineshop.

Wie eine Bewerbung und ein Lebenslauf in englischer Sprache aussehen können, dazu komme ich im Kapitel "Englische Korrespondenz".

Es war viel komplizierter an Adressen von Wohnmöglichkeiten zu kommen als an die von Colleges. Näheres zu kurzfristigen oder langfristigen Wohnmöglichkeiten in Großbritannien habe ich von UKCOSA bekommen.