Unterhaltungs- und Kulturangebot in London

Entertainment & Excitment

Immer Was los in Englands Hauptstadt

Entertainment, Excitment, Amusement,.... das Unterhaltungs- und Kulturangebot in London ist sehr groß. Von Film, Theater, Oper, Ballett, Kunst, Musik, Sportveranstaltungen, Pubs, Restaurants, Konzerten bis zu Nachtklubs und Discotheken, es ist immer etwas los in England´s Hauptstadt. Bei dem umfaßenden Angebot ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei. Was, wann und wo läuft erfährt man von Reklamepostern und aus Zeitschriften wie TIME OUT oder What´s on. Die bekannteste und beste Zeitschrift ist TIME OUT, London´s weekly guide. Diese wöchentlich erscheinende Zeitschrift enhält alle Ereignisse und Programme der kommenden Woche, angefangen bei den Kinoprogrammen sämtlicher Film-theater von London und Umgebung über Musik und Sportveranstaltungen bis hin zur Schwulenszene.

Viele Londoner Kino´s und Theater sind im West End, d.h. Leicester Square, Piccadilly Circus und Umgebung. Ich war in London sehr oft im Kino, teilweise sogar jede Woche mindestens einmal. Auf diese Weise bin ich viel Geld losgeworden, da es nicht ganz billig ist, in London ins Kino zu gehen (Aber in London ist überhaupt nichts billig!). Am Nachmittag d. h. vor fünf Uhr, da ist es noch erschwinglich, kostet eine Vorstellung von 3.50 Pfund bis 4 Pfund, alles nach fünf Uhr kostet von 5.75 Pfund aufwärts, bis zu ca. 8.50 Pfund. In englischen Kinos ist es üblich, daß einem ein bestimmter Platz zugewiesen wird, wie man es vom Theater kennt. Reihen und Sitzplätze sind numeriert, und man kann sich entscheiden ob man vorne, in der Mitte oder hinten sitzen möchte. Für die besseren Plätze wird in einigen Kinos, wie im (Super-)Odeon zum Beispiel, mehr verlangt. Ermäßtige Sitze gibt es, mit Studentenausweisen oft nur nachmittags oder an einem bestimmten festgelegten Wo-chentag.

Unterhaltung und Kulturangebot

Die Kinos außerhalb des West End´s sind etwas billiger als die Mitten im Zentrum. Zum Beispiel das UCI Bayswater in Whiteleys Shopping Centre. Nicht nur das die Preise niedriger sind, man kommt auch leichter an Freikarten: Für die Preview Vorstellung von Ace Ventura: Pet Detective wurden an einem Freitagmorgen kostenlose Freikarten verteilt. Für gute Verbesserungsvorschläge bekommt man mit etwas Glück auch Freikarten Im Foyer steht extra eine kleine Box für Verbesserungsvorschläge. Gute Vorschläge werden mit Freikarten belohnt. Ich habe für meinen Vorschlag einen sehr netten Brief mit zwei Freikarten für einen Film meiner Wahl bekommen.
Wer in London ist, sollte sich unbedingt eine der vielen Shows, Komödien, Musicals oder Theaterstücke ansehen. Die Theaterprogramme stehen auch im TIME OUT. Außerdem gibt es einen kostenlosen Theatre Guide, der in vielen Hotels und öffentlichen Einrichtungen aus-liegt.

"Joseph and the amazing technicolor dreamcoat" war die erste Show die ich in London ge-sehen habe. Zuerst war ich mir gar nicht sicher, ob ich es mir überhaupt ansehen sollte, da ich gehört habe das es sich bei diesem Musical um eine Bibelgeschichte handelt. Aber die Geschichte von Jacob und seinem Lieblingssohn Joseph, der von seinen Brüdern als Sklave verkauft wird, wird in diesem Musical modern und ganz witzig dargestellt. Hinterher war ich doch froh, daß ich es mir angesehen habe. Die Tickets haben wir (Cirami und ich) zwei Wochen vorher gekauft. Unser Geld reichte zwar nur für Sitze weit hinten, aber trozdem war es ein unvergeßlicher Abend, und das nicht nur weil uns die Aufführung gefallen hat. Wir saßen neben zwei verrückten Fans des Musicals. Die beiden dickeren Ladies trugen T-shirts und Baseball Caps mit dem "Joseph" Emblem und breiteten schon vor Beginn sämtliche Poster überall aus. Als der Vorhang hochging und die Show anfing flippten die beiden erst richtig aus. Sie kreischten, klatschten, schrien und sangen teilweise auch noch laut mit. Es kam noch besser als Joseph-Darsteller Jason Donovan den Text: "I don´t believe in free love" (Ich glaube nicht an freie Liebe) sang, schrie einer der beiden verrückten Ladies so laut das sich das halbe London Palladium zu ihr umdrehte "We´ll pay"; wir bezahlen. Cirami die direkt neben den beiden saß war das schon richtig peinlich. Sie fragte mich ein dutzend Mal warum müßen ausgerechnet wir neben diesen Verrückten sitzen?" Später haben wir uns darüber totgelacht. 3 Monate nachdem wir das Musical gesehen haben war Schluß, "Joseph and the amazing technicolor dreamcoat" wurde im Januar 200.. zum letzten Mal aufgeführt. Das Musical war nichts tiefer gehendes, einfach leichte Unterhaltung.

Als nächstes habe ich mir zusammen mit Eva und Cirami das Rollerskatemusical "Starlight Express" angesehen. Dort verlief alles ohne Zwischenfälle und verrückte Fans. "Starlight Express" die Geschichte vom Rennen der Züge läuft bereits seit über 10 Jahren in London, und ist damit das Musical das am zweitlängsten in der britischen Theatergeschichte läuft. Da es schon so lange läuft, wurde im letzten Jahr einiges geändert, es wurde neu choreographiert und mit neuen Songs aufpoliert, einige alte Songs wurden dafür rausgeschmissen.
"Longest running Musical" in London ist "Cats", wie "Starlight Express", und "Joseph" auch von Erfolgskomponist Andrew Lloyd Webber, das seit 1981 im New London Theatre läuft. Für Shows die schon so lange laufen, bekommt man leicht Karten, mit etwas Glück sogar noch für den selben Tag. Aber an Feiertagen und in Ferienzeiten sind auch dort schwer Karten zu bekommen. Ich hatte bei "Cats" Glück und habe noch eine Karte für den selben Abend bekommen.

Bei "Grease" sah es da schon schlechter aus. Dieses populäre Musical war 2003 noch recht neu und über Monate hin ausverkauft. Aufgrund der großen Popularität war es aber möglich täglich Stehplatzkarten zu bekommen. Diese Karten kosten 10 Pfund, und man sieht besser als von den hintersten Sitzplätzen. Ich habe keine Sitzplatzkarte mehr bekommen, zumindet nicht für eine Vorstellung mit Debbie Gibson die nur bis April 200.. in dem Musical mitspielte. Ich habe mich dafür entschieden mir "Grease", das viele bestimmt durch die Verfilmung mit Olivia Newton-John und John Travolta kennen, im Stehen anzusehen, und es war toll. Es hat sich sich jeden Fall gelohnt. Es war auch nicht so schmalzig wie die Verfilmung.

Außer den großen bekannten Shows und Theaterstücken gibt es auch noch sehr viele kleine nicht so bekannte. Das bedeutet allerdings nicht, daß sie schlechter sind als die großen Shows. Viele der kleineren Stücke sind sogar besser. Durch den Besuch der Desmond Jones School of Mime habe ich viele kleine Stücke gesehen. Desmond hat uns immer geraten uns alles anzusehen. Ich habe, welche Überraschung, fast ausschließlich Theaterstücke gesehen die in irgendeiner Form mit Pantomime zu tun hatten. Sehr gut gefallen hat mir in dem Bereich MTP (Mime Theatre Project). Dieses Ensemble, bestehend aus drei Männern; hat vor einigen Jahren einen Überraschungserfolg im West End mit ihrer Version von "The Thunderbirds" gelandet. Ich habe MTP in einer Parodie auf den MGM Film "The three Musketeers" gesehen.Die Drei arbeiteten mit einem minimalen Aufwand an Requistiten, und übernahmen alle Rollen auch die weiblichen. Sie wechselten auch ständig die Rollen, es war zum totlachen.

Alternative zum Theater

In London findet jedes Jahr ein Mime Festival statt, dann werden vier Wochen lang die verschiedensten Stücke aufgeführt, und die Künstler kommen von überall aus der Welt. Oft sind sehr gute Sachen dabei.
Wer sich nicht für Theater oder Musical interessiert der findet garantiert andere Unterhaltung in London. Interessant sind zum Beispiel auch die englischen Pubs. Die berühmten englischen Pubs haben alle ihr eigenes Stammpublikum. Am Besten man geht einfach hin und sieht sich um. Die Öffnungszeiten sind allerdings nicht vergleichbar mit deutschen Kneipen. Oft machen die Pubs schon verhältnismäßig früh zu. Mir ist das zum Beispiel mal an Silves-ter passiert, daß kurz nach dem "Happy New Year" geschlossen wurde.

In Pubs trifft man sich nicht nur zum trinken, oft trifft man sich zum Dart oder Skittles. Skittles kann man in etwa mit Kegeln vergleichen. Die Bahn, bestehend aus Holzplatten, ist zum Auf- und Abbauen, und die umgeschmissen Kegel werden auch nicht maschinell sondern von einem Spieler per Hand aufgehoben. Jeder kommt mal dran und muß die Kegel aufheben. Nach dem Spiel gibt es kleine Pasties und dazu geröstete Kartoffelscheiben.

Wer Nachtklubs oder Bars aufsuchen möchte, sollte sich im TIME OUT unter "Nightlife" umsehen. Dort sind Clubs mit näheren Angaben aufgeführt, so daß man sich das individuell Passende raussuchen kann.
Auch Oper, Ballett und andere Kulturveranstaltungen sind im TIME OUT aufgelistet.
Für Restaurants und gutes Essen gibt es Extraausgaben, in denen die Besten, die Billigsten, die ungewöhnlichsten Restaurants, Cafes, Bars und Brasserien aufgeführt sind. Von chinesischen Restaurants bis zur Haute Cuisine ist alles dabei. Ansonsten gilt, wenn man z. B. in ein chinesisches Lokal geht sollte man darauf achten, daß viele Chinesen dort essen das ist ein Zeichen, daß es sich um ein gutes Restaurant handelt. Das gilt nicht nur für chinesische Restaurants...

Es gibt in London auch reine Touristenrestaurants wie das Hard Rock Cafe und Planet Hollywood. Vor diesen Restaurants sind regelmäßig lange Schlangen, da es nicht möglich ist im voraus einen Tisch zu reservieren. Wer dort essen möchte, sollte nicht nur viel Zeit, sondern lieber auch einige Sandwiches mitbringen, es kann einige Stunden dauern bis man endlich am Tisch sitzt. Damit sich das Ganze dann auch lohnt, kann man noch teure Souveniers kaufen. Aber ob es überhaupt lohnt dort zu essen kann ich nicht sagen, ich hatte nie genug Geduld um so lange in der Schlange zu stehen, für einen Tisch in einem Restau-rant.
Außer den üblichen regelmäßig stattfinden Kulturveranstaltungen gibt es auch noch besondere, die nur einmal im Jahr stattfinden, wie das Mime Festival, und das chinesiche Neujahrsfest, daß immer Ende Januar/Anfang Februar gefeiert wird.

Nach dem Chinese New Year-Essen interessierte mich auch die große Feier die am darauf-folgenden Wochenende stattfand. Es war der 13.02.200.. und furchtbar kalt, die Feier fing morgens um kurz vor zwölf an und ging bis abends. Trotz der Kälte war es so voll, daß man nicht wußte wo man stehen sollte. Es hat sogar geschneit, aber die meisten Leute blieben trozdem. Die chinesiche Tradition besagt aber, daß es Glück fürs nächste Jahr bringe, wenn es bei der Neujahrsfeier schneie. Die Feier begann mit den traditionellen Eröffnungsreden am Leicester Square. Gegen 12 Uhr wurde ein Glücksfeuerwerk abgefeuert. Es war aber kein Feuerwerk, wie bei uns von Silvester bekannt. Es war nicht bunt in vielen Farben und For-men, sonder nur laut. So laut, daß sich die Leute die weiter vorne standen die Ohren zuhalten mußten, und es qualmte fürchterlich. Aber auch das bringt, laut chinesischer Tradition, Glück fürs neue Jahr. Nach dem Glücksfeuerwerk wurde ein Hund vorgestellt. Laut dem chinesischen Horroskop war 200.. das Jahr des Hundes. Wer den Hund anfaßte, hatte ebenfalls Glück fürs kommende Jahr. Ich frage mich nur, was gemacht wird wenn das Jahr des Tigers gefeiert wird. Im Anschluß folgten die berühmten Lion Tänze. Verschiedene Kampfsport- und Lion-Dance-Gruppen führten erst Kampfsporttechniken und dann die Lion Tänze vor. Es war immer noch so voll, daß ich kaum etwas sehen konnte. Trotz der Kälte und des Schnees blieben die meisten Leute da um sich alles anzusehen. Ich hätte gerne Fotos gemachen, aber dafür stand ich viel zuweit hinten. Nach ungefähr zwei Stunden war ich total durchgefrohren, meine Zehen taten schon richtig weh von der Kälte. Ich mußte mich erst mal eine Weile drinnen aufhalten, um wieder aufzutauen. Am Nachmittag fing in Chinatown der interessante Teil an. Nach ihren Auftritten zogen die Lion-Dance-Groups durch Chinatown. Der Löwe, im Kostüm waren jeweils zwei Leute, tanzte dabei vor verschiedenen Geschäften, und der Rest der Gruppe hatte Instrumente und machte Musik. Die Löwen hatten alle verschiedene Farben, je nach Gruppe, und jede Gruppe hatte außerdem eine Fahne mit ihrem Vereinssymbol.

Der Tanz der Löwen hat mich besonders interessiert, und auch die Bedeutung die dahinter steckt. Die Geschäftsleute lassen an einer Schnur aus dem ersten Stock Gemüse mit kleinen Briefumschlägen herunter. Mit dieser Tradition laden die Restaurant- und Geschäftsbesitzer die Löwen ein vor ihrem Geschäft zu tanzen. Der Tanz dauert so lange bis der Löwe das "Lucky Money" (Lai See) erreicht hat. Das Gemüse und den Umschlag reißt der Löwe von der Schnur ab. Diese Tradition bringt den Geschäftsleuten Glück für das kommende Geschäftsjahr, und je größer die Belohnung für den Löwen ist, desto besser ist das für das neue Geschäftsjahr. Von all den chinesischen Traditionen, hat mir diese am Besten gefallen. Der Tanz des Löwen ist wirklich einmalig, und auch die Arbeit die dahinter steckt ist. Es sieht zwar alles einfach aus, aber für die beiden im Löwenkostüm ist es harte Arbeit. Einer steht teilweise auf den Schultern des anderen, und dabei wird noch getanzt.
Ich kann jedem, der zur Zeit des chinesichen Neujahrs Ende Januar- Anfang Februar in London ist, nur empfehlen sich die Neujahrsfeier anzuschauen. Es lohnt sich trotz der Kälte und der großen Menschen-massen. Teilweise war es so voll in Chinatown, daß die Polizei niemanden mehr reinließ, bis es wieder etwas leerer wurde.