Betreuung der Kinder- und Jugendgruppe
Begrenzte Möglichkeiten bei Freizeitaktivitäten
Und schließlich betreue ich noch eine Kinder- und eine Jugendgruppe, um mit den Kindern bzw. Jugendlichen Sport, Spiele und Ausflüge zu machen. Da ich ja nur recht minimale Erfahrung in Jugendarbeit habe, hat mir die Perspektive, die Leitung zweier Gruppen zu übernehmen, zunächst ein etwas mulmiges Gefühl bereitet. Es stellte sich dann aber heraus, dass die Kindergruppe fast ohne mein Zutun funktioniert: Die Kinder haben mir mit einer unglaublichen Begeisterung sämtliche Spiele beigebracht, die sie kennen. Anders als in Europa (wie mir scheint) spielen die Kinder mit den wenigen Dingen, die zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel ein Stück Stoff für das Spiel „Plumpssack“. Die Kinder sind überglücklich, wenn ich ihnen den schuleigenen Fußball aus dem Lehrerzimmer hole, und spielen dann stundenlang auf der „cancha“ (Fuß- und Basketballplatz der Schule) Fußball, oft ohne Schuhe. Mich hat ihre Fröhlichkeit und Lebendigkeit sehr beeindruckt.
Mit den Älteren hat sich die Sache dann schon etwas schwieriger gestaltet: Der Ausflug ins Schwimmbad konnte nicht stattfinden, da wir bei der Ankunft feststellen mussten, dass aufgrund von Säuberungsarbeiten das Schwimmbad geschlossen war. Einmal konnte ich wegen einer Geburtstagseinladung nicht kommen, ein anderes Mal funktionierte der Videorecorder nicht, um das versprochene Video zu sehen. Letztendlich kam dann nur noch eine Handvoll Jugendlicher, um Karten oder Basketball zu spielen.
So habe ich im ersten Teil der „vacaciones útiles“ bis zum 20. Dezember viele positive und auch einige negative Erfahrungen gemacht, die ich bei erneutem Unterrichtsbeginn am 1. Januar sicherlich gut verwenden kann. Einige Veränderungen habe ich mir vorgenommen, wie zum Beispiel eine Verbesserung des Stundenplans, Erstellung von Namenslisten der anwesenden Schüler (da die Kinder in den Ferien ja freiwillig kommen, gab es das bisher nicht), ein etwas systematischeres Vorgehen im Unterricht und konkrete Inhalte für die beiden Gruppen. Darüber werde ich dann in meinem Januarbericht erzählen.
Sozialarbeit als Mitglied der Juventud Idente
Neben meiner Arbeit in der Schule beteilige ich mich auch an anderen Aktivitäten der Missionarinnen: So bin ich hier offizielles Mitglied der „Juventud Idente“, der internationalen Jugendorganisation von Identes, die es in den USA, Ecuador, Peru, Bolivien, Spanien, Italien und vielen anderen Orten der Welt gibt und von den Missionarinnen geleitet wird. Die Idente-Jugend setzt sich als Ziel, auf der Basis christlicher Werte wie Nächstenliebe und Respekt der Mitmenschen, Seminare, Freizeiten und andere Aktivitäten durchzuführen, immer mit dem Ziel vor Augen, den Einzelnen zur Entfaltung seiner Fähigkeiten zu ermutigen und so den Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb der Gruppe zu stärken. Sie ist offen für Mitglieder aller Religionen und Kulturen und geht davon aus, dass jeder Mensch, ob nun religiös oder nicht, bestimmte Werte vertreten und leben kann.