Berufsakademien mit neuem Namen

Duales Studium, Verbindung von Ausbildung und Uni

Neuer Name der Berufsakademie

Anmeldeschluss, Studienbeginn, Bachelor-Abschluss

Einst hießen sie Berufsakademien, doch nun ziert diese baden-württembergischen Lehranstalten der Name "Duale Hochschule Baden-Württemberg" (DHBW). Ein deutlicher Hinweis auf das duale Studium, ein Gemisch aus Hochschul- und betrieblicher Ausbildung. Die Lehranstalt vermittelt ihren Schülern Theorie, während sich Firmen oder soziale Einrichtungen um die praktische Ausbildung kümmern. Da sich alle drei Monate Theorie- und Praxisphase abwechseln, haben Studenten die Chance, das erworbene Wissen gleich in die Praxis umzusetzen. Sie bereichern sich durch Hochschullehre und Erfahrungen.
Neben der Aneignung von theoretischem und praktischem Wissen punkten Absolventen der Dualen Hochschule auch mit Durchhaltevermögen und Fleiß, denn das dreijährige Studium ist ziemlich intensiv.
Nicht zu verwechseln sind deutsche Berufsakademien (nun DH) mit denen anderer Länder, da sie dort eine andere Struktur aufweisen.

Vor der Einschreibung an der Hochschule benötigt der Bewerber zuerst eine Stelle bei einem der kooperierenden Unternehmen bzw. einer der sozialen Einrichtungen. Aufgrund der Arbeit im Betrieb sind Studenten gesetzlich arbeitslos-, kranken- und rentenversichert. Zudem empfangen sie ein monatliches Ausbildungsentgelt (in individueller Höhe, da keine Vergütungsvorschrift besteht). Vier Fünftel bleiben nach Studienabschluss im Ausbildungsunternehmen. 75 Prozent steigen früher zur Führungskraft auf als Arbeitnehmer mit vergleichbarer Berufsbildung.

Studenten haben nach dem Bafög Anspruch auf Unterstützung. Zudem greift ihnen das Studentenwerk unter die Arme.
Während Berufsakademien staatliche Abschlüsse verliehen, erhalten Absolventen der Dualen Hochschule akademische Grade. Damit haben sie den Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering in der Tasche.

Studienbeginn: 1. Oktober
Studiendauer: drei Jahre
Anmeldeschluss: individuell (je nach Ausbildungsfirma)
Kosten: 500 Euro Studiengebühr, außerdem Beiträge zur Verwaltung und zum Studentenwerk

Duale Hochschulen arbeiten nicht selbstständig. Die Zentrale befindet sich in Stuttgart.

Die Umbenennung der Berufsakademien führte hauptsächlich zu Änderungen in der Verwaltung, nicht jedoch im Studienalltag. Studenten und Hochschulen hat er vermutlich einiges erleichtert, denn bis dato hatten sie mit dem unklaren Status der Berufsakademien zu kämpfen. Problematisch gestaltete sich z.B. die Weiterführung des Studiums an einer anderen Hochschule oder die Promotion. Die Berufsakademien hingegen ärgerten sich über mangelnde Anerkennung, schwierige Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und Schwierigkeiten beim Erhalt von Fördergeldern. Stets guckten die anderen, ob die Berufsakademien in Hochschullisten verzeichnet waren - oft eben nicht.
Die DHBW erhofft sich durch die Statusänderung mehr Studenten. Der neue Name zieht vielleicht auch jene an, die ein Studium an der Berufsakademie bislang nicht begannen, da der Abschluss nicht voll akademisch war.
Eine Neuerung ist der Ausbau der Forschung, da dieser an Berufsakademien bislang nur eine geringe Rolle spielte.

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