Hohe Qualifikation als Ballast
Nachteile des deutschen Bildungssystems
Solide Ausbildung und Grundwissen statt Doktortitel
Berufe im Bereich Dienstleistung und Handwerk scheinen nicht ganz so sehr wie andere von der Globalisierung betroffen zu sein. Da diese Ausbildungen kein Abitur oder Studium erfordern, scheint es sinnlos, dass unsere Gesellschaft nach stetiger Fortbildung schreit, wo doch das Zusatzwissen oftmals gar nicht benötigt wird?
Arbeitslosen ohne Abitur wird angeraten, sich durch ein Nachholen desselbigen weiterzuqualifizieren, was in vielen Fällen durchaus sinnvoll und angebracht ist, doch warum sollten arbeitslose Hochschulabsolventen durch ein oder zwei zusätzliche Doktortitel ihrer Ausbildung die Krone aufsetzen?
Statt zu immer höherer Qualifikation zu drängen, wäre vielleicht ein Systemwandel angebracht.
Realschüler, die in den wichtigsten Schulfächern Kompetenz aufweisen, lernen in der Ausbildung alles weitere, das sie auch wirklich im Beruf benötigen, ohne sich mit überflüssiger Bildung durchs Leben zu schlagen.
Geht der Doktor der Mathematik einer Arbeit als Gymnasiallehrer nach, da er in seinem Traumberuf keine Stelle findet, führt dies in vielen Fällen zum Frust.
Ein hohes Ausbildungsniveau, das in einer Kammer des Gehirns verstaubt, nervt sowohl den Betroffenen als auch den Staat, da der schließlich viel in die Bildung investierte.
Experten fordern, das Bildungsangebot nach den Fähigkeiten und Schokoladenseiten der Menschen sowie am Angebot der Arbeitsplätze auszurichten.
Die Gesellschaft sollte nicht nach der Ausbildung werten sondern nach der Leistung des Einzelnen.
Der schlichte Maurer, der in seinem Beruf sämtliche Talente zur vollen Entfaltung bringt, ist glücklicher als ein Architekt, der aus Stellenmangel in der Postfiliale arbeitet, denn gesunder Menschenverstand und berufliches Engagement helfen weiter als sinnloser Bildungsballast.
Vielleicht wäre es an der Zeit, dies endlich auch in der Politik einzubringen, denn den guten Angestellten zeichnen nicht nur eine hohe Bildung aus sondern auch freudige Tatkraft und ausreichendes Fachwissen.