Berufsreife künftiger Azubis
Mangel sozialer Kompetenzen als Ablehnungsgrund
Hilfe für Schulabbrecher - Qualifizierung fürs Berufsleben
Verstärkt hört man aus der Wirtschaft, heutigen Auszubildenden fehle die "Berufsreife". Disziplin, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit - Werte, die Kinder im Elternhaus lernen. Ganz selbstverständlich bringen ihre Eltern sie ihnen bei, da sie schließlich in der menschlichen Gemeinschaft vorausgesetzt werden. Doch offensichtlich vernachlässigten einige diese Erziehung, sei es aus Unkenntnis, mangelndem Interesse oder Unfähigkeit.
Kinder solcher Problemfamilien haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Kein Schulabschluss (oder ein schlechter), keine Lehrstelle, keine Arbeit - was tun? Acht Prozent eines Jahrgangs, also achtzigtausend Schüler, beenden ihre Schulkarriere ohne Abschluss. Das hat angesichts immer höherer Erwartungen der Arbeitgeber selten gute Folgen für die berufliche Laufbahn. Die 550 000 Arbeitslosen (von drei Millionen) ohne Schulabschluss sind meist langzeitarbeitslos.
Berufsvorbereitungskurse oder -jahre, in denen Jugendliche das lernen, was ihnen bisher abging, helfen weiter. Oft ist es die letzte Chance. Die Erfolgsquote solcher Kurse ist recht gut, denn über die Hälfte der Absolventen ergattert eine Lehrstelle oder besucht eine weiterführende Schule. Doch nicht allen bringen genug Durchhaltevermögen mit, um die Maßnahme durchzuziehen.