Gastronomie und Hotelgewerbe
Ausbildung mit vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten
Soziale Kompetenz, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit
Das neue Lehrjahr hat begonnen, doch noch immer sind im Gastgewerbe Stellen frei.
Restaurantfachleute, Köche, Hotelfachleute, Systemgastronomen sowie Hotelkaufleute scheinen im Raum Freiburg nicht die beliebtesten Berufe zu sein, obwohl die Lehrlinge hier über gute Chancen verfügen, nach der Lehre auch einen Arbeitsplatz zu bekommen.
In einigen Regionen, wie z.B. in der Umgebung von Freiburg, holen sich die Unternehmen Schulabgänger aus anderen Bundesländern, da die Einwohner die Nachfrage nicht decken.
Nachteilig sind die ungewöhnlichen Arbeitszeiten. Wenn andere am Nachmittag bzw. Abend wieder nach Hause gehen, kommt in die Gastronomie neues Leben, was Partys mit Freunden nur als neidischer Zuschauer aus der Küche ermöglicht.
Besonders Hauptschulabsolventen oder Realschüler mit mittelmäßigem Zeugnis finden hier jedoch oft einen Arbeitsplatz.
Der Zeitraum in den Berufen ist nicht lang, denn nach der Lehre stehen dem jungen Erwachsenen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten offen.
Köche haben die Wahl zwischen den unterschiedlichen Fachrichtungen; Restaurantfachleute und Hotelfachleute ergattern Führungsjobs. Häufig trifft man auf Existenzgründer bei Gastronomen mit abgeschlossener Ausbildung.
Die Bezahlung richtet sich nach Tarifverträgen, weshalb das Mindestbruttoeinkommen zwischen 1600 und zweitausend Euro schwankt.
Der Arbeitsplatz ist relativ sicher, da besonders Betriebe in Wintersportgebieten oder anderen Saisongegenden immer wieder nach qualifizierten Angestellten verlangen. Einsatzorte sind hier breit gefächert: Super-Luxus-Liner oder Hotel in Afrika, Kurort oder Touristendorf …
Meist fällt der Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder Jahren der Kindererziehung relativ leicht.
Hindernis bei der Bewerbung bildet für Jugendliche jedoch das Jugendarbeitsschutzgesetz, laut dem sich die tägliche Arbeitszeit nicht über einen längeren Zeitraum als elf Stunden hinziehen darf.
Arbeit nach zehn Uhr abends steht außer Frage.
Dies steht mit den Arbeitsgewohnheiten des Gastgewerbes im Konflikt, da hier Arbeitsschichten zwischen acht und vierzehn Uhr plus abends zwischen sechs Uhr abends und zehn Uhr abends Regel sind. Azubis unter achtzehn ist dies trotz der Pause verwehrt, da sich die Zeit auf sechzehn Stunden verteilt.
Weitere Schwierigkeit bilden die späten Arbeitszeiten, da beispielsweise bei Tagungen der Nachtisch in der Regel nicht vor elf Uhr abends auf den Tisch kommt.
Allerdings sind nicht nur die Betriebe an den mangelnden Bewerbungen schuld, denn teilweise genügen die sozialen Fähigkeiten der Bewerber nicht den Ansprüchen.
Die Unternehmen fordern Zuverlässigkeit, Belastbarkeit sowie Teamfähigkeit, weshalb häufig nicht die Noten sondern das soziale Verhalten die Waagschale neigt.