Ursache schlechter Noten
Verstärkte Förderung für Lehrlinge aus Hauptschulen
Sozialarbeit an Schulen - Unterstützung schwächerer Schüler
Bedenkt man den demographischen Wandel, steht unserer Gesellschaft ein Mangel an Jugendlichen bevor. Bald werden Ausbildungsbetriebe sich nicht mehr die Rosinen herauspicken können, sondern müssen auf Schwächere zurückgreifen.
Dabei ist verständlich, dass Unternehmen sich die Schüler mit den besten Potentialen zur Ausbildung aussuchen, denn zum einen bildet sich der Betrieb die Fachkraft von morgen selbst heran, was oft günstiger ist, als Experten durch Annoncen zu suchen. Anzeigen kosten Geld, die Auswahl Zeit, eine anschließende Schulung beides - und am Ende stellt sich der Kandidat möglicherweise doch als ungeeignet heraus. Zum anderen ist bei guten Schülern die Hoffnung größer, dass der Lehrling die Ausbildung bis zum Ende durchzieht.
Viele meiden deshalb Hauptschüler, da an ihnen der Ruf schlechter Noten und fehlender sozialer Kompetenzen klebt.
In der Schulzeit sind häufig zu ehrgeizige Eltern ein Problem, die mehr verlangen, als ihr Kind leisten kann. Besuchten Schüler ihren Fähigkeiten entsprechende Schulen, brächen nicht so viele die Schule ab.
Ferner ziehen familiäre Probleme schlechte Noten mit sich. So mag es bei einem Schüler in der Schule recht gut laufen, doch eine Trennung der Eltern, Todesfall in der Familie, Umzug oder andere einschneidende Änderungen lassen die Noten in den Keller fallen.
Alleinerziehende haben in dieser Hinsicht natürlich noch mehr Schwierigkeiten, denn wenn der Vater arbeiten geht, einen Niedriglohn empfängt und obendrein auch noch allein für seine drei Kinder zuständig ist, so kann er sich selten ausführlich der Leistungen seiner Kinder in Schule oder Ausbildung widmen.
Deutschland braucht Wege, schwächere Schüler aufzufangen und ihnen bei einer Ausbildung auf die Beine zu helfen. Hier wäre Sozialarbeit an Schulen angebracht sowie Ausbildungsbetreuer.
Manch einer schlägt eine Reduzierung der Ausbildungen vor. Lehrlinge ähnlicher Berufe erhalten im ersten Jahr gemeinsamen Unterricht und spezialisieren sich erst später. Gering Qualifizierte haben somit die Chance eines Ausbildungsabschlusses nach zwei Jahren, der geringere Anforderungen stellt, statt nach drei Jahren durch die Prüfungen zu fallen.
Manch ein Unternehmen weiß jedoch, dass Noten längst nicht alles aussagen. Diese Betriebe laden die Jugendlichen zu Praktika oder Tests ein, um sich ein Bild zu machen. Andere dagegen stellen ganz bewusst Hauptschüler ein, um ihnen eine Chance zu geben, und siehe da - viele bewältigen die Ausbildung erfolgreich, da sie in der Lehre ihre Stärken zeigen können.