Arbeiten an einer Tauchschule in Lagos

Praktikum im Ausland - Portugal

Ausbildung zum Divemaster

Ich war von Mitte April bis Anfang September letzten Jahres in einer Tauchschule in Lagos.
Die Organisation war sehr einfach. Nach ein paar E-Mails und Fragen meinerseits an den Veranstalter unterzeichnete ich einen Praktikumsvertrag. Nun waren nur noch Flug und die entsprechenden Versicherungen zu besorgen, schon waren die Koffer gepackt und los ging´s.
In Faro wurde ich am Flughafen abgeholt und der Tauchschule "übergeben".

Bisher habe ich drei Tauchgänge in Ägypten gemacht, die restlichen alle in Portugal (in den knapp 6 Monaten um die 120 Stück).
Der Atlantik ist mit tropischen Gewässern nicht zu vergleichen. Zu einem ist er kühler (zwischen 14 und 22 Grad), ferner ist die Sicht ist auch schlechter (sechs bis zwanzig Meter). Vegetation und Fischwelt sind weniger üppig, aber das alles macht es nicht minder interessant. Wer dort Tauchen lernt, kann es praktisch überall.
Ich arbeitete in einer kleinen, aber sehr feinen Tauchschule mit einem netten Team, das reichlich Erfahrung im Tauchsports vorweisen konnte und sich zudem auch bestens in der Region auskannte.

Es war eine willkommene Auszeit und eine schöne Lebenserfahrung!

Ich spreche nur ein paar Brocken Portugiesisch. Zwar bestand die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Sprachkurs, aber der hätte in Portimao stattgefunden, zwanzig Kilometer von Lagos entfernt. Dazu hatte ich abends keine Lust mehr, da man nach zwei Tauchgängen täglich schon etwas müde ist.

Am Anfang war alles etwas gewöhnungsbedürftig, da ich ganz auf mich alleine gestellt und wohl auch etwas einsam war. Aber das legte sich bald. Die Bedingungen dort sind sehr angenehm, was es einfacher machte - jeden Tag Sonnenschein, und der Strand ist nicht weit.
Die Portugiesen sind nett, aber zurückhaltend. In Lagos gibt es viele Touristen, hauptsächlich aus England, Deutschland und Australien. Es ist ein schöner kleiner Ort, noch nicht allzu überlaufen, und bislang ohne Hotelhochhäuser wie in Portimao. Alles ist noch überschaubar.
Ich habe viele nette Menschen kennengelernt, auch ein paar Auswanderer.

Das Praktikum an der Tauchschule hat mir gut gefallen. Ich habe viel gelernt, konnte Verantwortung übernehmen und viele Erfahrungen sammeln. Manchmal war es jedoch auch verdammt anstrengend!

Während des Praktikums wohnte ich gleich hinter der Tauchschule, wo ich mich selbst versorgte. Ich besaß eine Kochecke mit Kühlschrank und kaufte im Supermarkt ein.
Insgesamt kostete mich der Aufenthalt von rund sechs Monaten um die 2500.- EUR, inklusive Flüge, Vermittlungsgebühr, Lebensmittel, Unfall-, Haftpflicht- sowie Krankenversicherung und ein wenig Taschengeld. Ich war jedoch sehr sparsam!
Da mein Gehalt in der Ausbildung zum Divemaster bestand, hatte ich kein Einkommen.

Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich kann nur jedem empfehlen, auch mal von zu Hause loszuziehen und etwas Neues zu sehen!
David Mandl