Hochschulzuwendungen der Länder

Akademikerquote in Deutschland gestiegen

Nachwuchsmangel in Naturwissenschaften und Technik

OECD-Bericht über fehlende deutsche Hochschulabsolventen

Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) belegt Deutschland hinsichtlich der Akademiker einen der letzten Plätze. Verglichen wurden die dreißig bedeutendsten Industrienationen.
Deutschland fehlt es besonders an jungen Hochschulabsolventen in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik, aber auch Medizin und Pädagogik (Lehrer). Die Nachfrage an Hochqualifizierten vermag das Land nicht mehr aus eigener Ausbildung zu decken. So weisen die OECD-Staaten im Durchschnitt 1649 technisch-naturwissenschaftliche Akademiker auf (im Alter von 25 bis 34, pro 100 000 Arbeiter), Deutschland immerhin 1423.

Der Akademikeranteil pro Jahrgang stieg binnen sechs Jahren weltweit von 28 Prozent auf 37 Prozent, in Deutschland hingegen nur von achtzehn auf einundzwanzig Prozent.
Vor zwei Jahren begannen 35 Prozent der Deutschen eines Jahrganges ein Studium, im OECD-Schnitt hingegen 56 Prozent. Die BRD verzeichnet jedoch nur eine Abbrechquote von 23 Prozent, die OECD von 31 Prozent.
Immerhin beträgt der Anteil Deutscher zwischen 25 und 34 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung 84 Prozent, in den OECD-Ländern nur 78 Prozent. Doch in der BRD verschlechtert sich die Ausbildungs- und Arbeitsmarktlage, denn die deutsche Quote der Arbeits- oder Ausbildungslosen zwischen 25 und 29 Jahren liegt unter der europäischen.

Akademiker haben durchschnittlich ein um 64 Prozent höheres Einkommen als Ausgebildete. Weibliche Akademikerinnen verdienen jedoch durchschnittlich 42 Prozent weniger als männliche, der größte Unterschied seit einem Jahrzehnt. Ursachen sind vermutlich weder Studienfachwahl noch größere Neigung zu Teilzeitstellen.

5,1 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes wurden vor drei Jahren in die Bildung investiert, was der Durchschnitt der OECD-Länder übertraf (6,1 Prozent). Die deutsche Regierung gönnt älteren Schülern deutlich mehr als Grundschülern. Binnen fünf Jahren stiegen die Hochschulzuwendungen um sechs Prozent, doch sanken die Ausgaben pro Student um zwei Prozent. Ursachen: Wachsende Studentenzahlen, Preissteigerungen. Deutschland investierte stärker in Soziales und Gesundheit als in Bildung, was das Land im internationalen Wettbewerb möglicherweise zurückwirft.

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