Lernprobleme und Depressionen
Hohe Belastung heutiger Studenten
Psychische Probleme während des Studiums
Studenten stehen unter Druck. Neue Studiengänge mit verstärkten Prüfungen zwingen sie zu beständiger Leistung. Wer nebenbei auch noch Geld für Wohnung, Studiengebühren und Leben verdient und sich mit dem Wunsch nach Spitzenleistungen trägt, gerät leicht in Gefahr psychischer Probleme: Prüfungsängste, Lernschwierigkeiten, mangelndes Selbstwertgefühl und Depressionen scheinen sich an den Hochschulen zu häufen.
Auf der einen Seite zeigt sich der Druck offen in Form von Hausarbeiten und Terminen. Um Master studieren zu können, sollte der Bachelor gut ausgefallen sein. Zum Erwerb eines Stipendiums sind gute Noten ebenfalls vonnöten. Künftige Arbeitgeber erwarten Spitzenleistungen.
Daneben findet sich meist auch noch ein versteckter Druck, der dazu bewegt, das Studium möglichst schnell und möglichst gut hinter sich zu bringen. Gründe hierzu sind hohe Kosten, die mit den Studiengebühren noch anstiegen, und der eigene Wunsch nach hoher Leistung: Gerade wenn man von seinem Studienfach fasziniert ist, möchte man sich dort richtig ins Zeug legen, worüber man oft die eigenen Kräfte vergisst.
Zusätzlich haben viele möglicherweise die Vorstellung, so gut sein zu müssen wie studentische Überflieger, von denen man so oft hört.
Leistungsdruck mag an den hohen Ansprüchen liegen, sei es von Seiten der Umwelt (Dozenten, Eltern …) oder der eigenen Person. Falsche Lernmethoden, so z.B. stumpfes Auswendiglernen, ziehen oft auch Probleme nach sich.
Gerade intensiv lernende Eigenbrötler geraten rasch in psychische Probleme, denn Studium heißt auch, die Welt zu erbobern, Krisen und Versagen zu akzeptieren. Während des Studiums verändert sich die Welt: Man löst sich von zu Hause, wird selbstständig, entwickelt die eigene Persönlichkeit. Kein Wunder, dass man in dieser Zeit schneller in Krisen gerät.
Neben all den erfreulichen Neuerungen der letzten Zeit beraubte man die Studenten leider des Freiraums, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln.
In den guten alten Zeiten litt man nicht so häufig unter Leistungsproblemen. Zwar gab es auch damals Prüfungsangst und Nervosität, doch war die Semesterzahl noch unwichtig.
Waren Studenten früher ideologischer gesinnt, beugen sie sich heute den Forderungen der Arbeitswelt und stellen das Privatleben hinten an.
Viele Studenten leiden unter zu hohem Druck, doch empfinden sie es meist als Ungewöhnliches, mit dem sie allein klarkommen müssen.
Über psychische Probleme redet man an der Uni kaum; oft nimmt die Umwelt sie auch nicht ernst, da alle Studenten immer irgendwie unter Stress stehen. Hier helfen Fachleute und gegebenenfalls auch eine Therapie.