Verfrühte Abreise

Schummelei und LohnbetrugKrabbe

Gehalt und andere Einkünfte

Das Ende vom Lied - Verfrühte Abreise

Das Schönste aber waren immer noch die Gehaltsauszahlungen, die meist etwa um den achten des Folgemonats erfolgten, statt wie versprochen am zweiten. Und dann gab es natürlich immer einen Grund etwas zu kürzen. Sowohl Eva als auch mir wurde eine Anstellung über 300 € versprochen; vor Ort hieß es, das Hotel zahle in Dollar, womit wir einen Vertrag über 350 amerikanische Dollar unterzeichnen durften, immerhin etwa 20 € weniger. Bei der ersten Gehaltszahlung hieß es, dass wir als Anfänger natürlich nicht so viel verdienen könnten, da sie ja auch nicht so viel vom Hotel für uns bekämen, also bekamen wir 300 $, aber da ich bei der Arbeit meinem Chefanimateur widersprochen hatte und beim anderen Mal das Hotel angeblich das Gehalt wegen Fehler unseres Chefanimateurs gekürzt hatte, gab es beide Mal nur 280 $. Für den letzten Monat, da ich ja am 25. zurückgeflogen bin, gab es gar kein Geld.

Apropos Zurückfliegen: nachdem ich mir wegen der Zahlungsmodalitäten und deswegen, weil in Deutschland mein Nebenjob wieder rief sowie einiger anderer Faktoren gut überlegt hatte, früher zurückzukkehren, nämlich am 25.12 statt am 21.03. des Folgejahres und dies etwa drei Wochen vorher Hanna und Adam mitgeteilt hatte, hieß es wenige Stunden später, dass ich dann sofort meine Sachen packen dürfe! Dazu kam es aber nicht, da mich der Chefanimateur nicht auf die Straße setzen wollte, und mich zudem brauchte! Aber wie gesagt, somit entfiel der Lohn für die letzten 24 Tage.

Positiv war an sich, dass man sich auch etwas dazuverdienen konnte neben dem Festgehalt, nämlich durch den Verkauf von der Clubtanz-CD, dadurch, dass man den Gästen das Bananenboot schmackhaft machte oder durch den Erlös aus den Tombola-Tickets, oder wenn man mit Gästen in eine bestimmte Diskothek ging und die eigenen Eintrittskarten verkaufte. Und natürlich durch Trinkgelder. Diese Einnahmen sollten dann immer fair durch alle Teammitglieder geteilt werden. Dies jedoch lief nicht immer so, wie man sich das vorstellt, denn anfangs wurden von dem Geld Kostüme gekauft und später wurde das Geld auch mal dem gegeben, der es am nötigsten hatte, was dummerweise nicht ich war! Zusätzlich ging einiges nicht immer in den „Pott“ oder es wurde gesagt, dass man keinen Gewinn gemacht hätte, was natürlich nicht stimmte. Oder wie beim Bananenboot anfangs, dass wir nicht beteiligt werden würden, was natürlich auch nicht stimmte. Ähnlich war es mit den Diskoeintrittsgeldern, die eigentlich nur mir zu verdanken waren, da ich am ausgehfreudigsten war. Diese wurden trotzdem durch alle geteilt und das eingenommene Geld stimmte eigentlich nie, komischerweise, mit der Zahl der verkauften Tickets überein, da es immer Samos verwaltete. Dass es weitaus mehr Trinkgelder gab als jene, die ausgeschüttet wurden, ist sicher. Einmal bekamen wir von einer Familie umgerechnet 40 Euro, ein anderes Mal 30 Euro, ein wirklich netter Nebenverdienst.

Ende vom Lied: meine ehemaligen Kollegen wurden drei Wochen, nachdem ich das Hotel verlassen hatte, aus dem Hotel geworfen, grundlos, wie mir Eva aus Tschechien schrieb, die jetzt auch wieder zu Hause ist.

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Foto: Fotolia

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